Paul Hegemann, BRS Bonn
Aldis Ankündigung interpretiere ich nicht nur als klares Bekenntnis für die Empfehlungen der „Borchert-Kommission“. Aldi setzt augenscheinlich auch in Zukunft auf ein bewährtes und privatwirtschaftlich funktionierendes Kriterien- und Kontrollsystem, das die gesamte Kette von der Geburt bis zur Mast abdecken kann und bei der die Landwirte mindestens ein Mal jährlich kontrolliert werden.
Damit auch die Schweinehalter Aldis Vorstoß gutheißen können, muss der Discounter an den folgenden Stellen nachbessern:
- Klares Bekenntnis zu Schweinefleisch aus Deutschland.
- Klares Statement zur deutschen Sauenhaltung.
- Gleichmäßige Verteilung des finanziellen Risikos. Durch den Wechsel vom Fonds- zum Marktmodell sind die Risiken derzeit ungleich verteilt. Mästern kann je nach Marktlage jederzeit gekündigt werden.
- Langfristige Finanzierungszusagen bei Investitionen in die Haltungsformen 3 und 4.
Wir Bauern indes tun gut daran, mit Aldi ins Gespräch zu kommen. Denn ohne den LEH bzw. die Discounter wird es künftig nicht mehr Tierwohlware in der Fleischtheke geben.