Dr. Ann-Kathrin Stoldt, Deutscher Raiffeisenverband
Uns erreichen zahlreiche Rückmeldungen aus der Praxis, unter welch großem Druck die Sauenhalter stehen. Es ist nachvollziehbar, dass der QS-Beirat deutschen Ferkelerzeugern den Rücken stärkt.
Wir vertreten die genossenschaftlichen Viehvermarkter. Für sie und ihre Mitglieder ist es wichtig, dass Deutschland ausreichend Ferkel für die Mast bekommt. Dazu sind gut 11 Mio. Importferkel nötig. Wichtig ist, dass die ausländischen Ferkel im QS-System bleiben. Nur so behält QS seine Marktposition.
Künftig sollen auch importierte Ferkel deutsche Vorgaben für die Kastration erfüllen. Hierfür müssen wir niederländischen und dänischen Ferkelerzeugern genügend Zeit einräumen. Denn in beiden Ländern hat die bei uns favorisierte Narkose mit Isofluran keine Zulassung. Neben arzneimittelrechtlichen Fragen geht es in den Niederlanden und Dänemark auch um fachliche Vorbehalte gegen Isofluran.
Wichtig ist daher, dass wir in Deutschland über die Zulassung weiterer Kastrationsmethoden diskutieren, insbesondere die lokale Betäubung. Hier muss das BMEL die laufenden Studien dringend zum Abschluss bringen.