Der Schweizer Tierschutz STS hat nach einer Preisanalyse von konventionellem sowie in Labeln produziertem Schweinefleisch Kritik am Lebensmitteleinzelhandel geübt. So würden die Händler für Fleisch aus ökologischer Haltung oder den Tierwohllabels wie Naturafarm oder Terrasuisse unangemessen hohe Preise veranschlagen, während man im konventionellen Bereich Kampfpreise ausruft.
Deutlich wird dies laut STS am Beispiel vom Schinken. So kostete ein Kilo konventioneller Schinken bei einer Stichprobe in 23 großen Lebensmittelmärkten umgerechnet knapp 24 € im Schnitt. Der Bio-Schinken lag bei über 53 €/kg. Die immense Preisdifferenz von circa 29 € ist den Tierschützern zufolge nicht gerechtfertigt. Denn der Bio-Schweinehalter erhält hiervon nur gute 2 €, der Schlachthof etwa 3 €. Die restlichen 24 € wandern in die Taschen der LEH-Ketten.
Auch die Schweinehalter haben das Gefühl, dass der Absatz von Bio- und Labelfleisch unter der Margenpolitik des LEH leidet. Dem Branchenverband Suisseporc zufolge werden zwar 50% der Mastschweine unter Labelbedingungen gehalten, aber nur ein Drittel könnte als Tierwohlfleisch vermarktet werden.