Spaniens Schweinefleischproduzenten ergeht es derzeit wie zuvor den deutschen, niederländischen und dänischen Kollegen: Nach Jahrzehnten starken Wachstums weht ihnen plötzlich ein rauer Wind ins Gesicht. „Die Jahre des Booms sind definitiv vorbei, die Schweinebestände sinken und die Diskussionen um die Intensivtierhaltung nehmen zu“, so Dr. Miguel Angel Higuera, Direktor der spanischen Schweineorganisation Anprogapor.
Higuera machte deutlich, dass schärfere Gesetze zum Stallbau und zur Nährstoffverwertung sowie die anhaltende Umweltschutzdiskussion den Produzenten zusetzen. Hinzu kommen steigende Futter- und Lohnkosten, die auf die Rentabilität drücken. „Im letzten Jahr haben die Veredler Verluste geschrieben. Viele Betriebe müssen aufgrund des Arbeitskräftemangels Löhne von bis zu 20 € pro Stunde zahlen“, berichtete der Fachmann.
Dunkle Wolken am Himmel sieht er auch für das Betriebsmodell der Integration aufziehen. Zwar arbeiten rund drei Viertel der spanischen Veredler integriert (siehe Übersicht). „Durch die staatliche Deckelung der Vieheinheiten (VE) auf 720 VE pro Betrieb, verliert das System an Effizienz. Das schmälert unsere Margen zusätzlich“, so Higuera.