Deutsche Ferkelerzeuger und Schweinemäster können sich nach Einschätzung von Dr. Albert Hortmann-Scholten auch über das Jahr 2023 hinweg auf auskömmliche Erlöse einstellen. „Ich gehe davon aus, dass die Tierhalter trotz der gestiegenen Produktionskosten vollkostendeckend wirtschaften können“, so der Marktexperte.
Das Fundament für die positiven Aussichten sieht er in dem drastisch sinkenden Angebot. So könnten in diesem Jahr in Deutschland nur noch 43 Mio. Schweine an den Haken kommen (siehe Übersicht). Das wären über 8 Mio. Tiere weniger als 2021. Auch in anderen Ländern pendelt das Angebot zurück. In Dänemark um 16% und in Spanien um 9%. EU-weit fällt die Zahl der Schweine ersten Schätzungen zufolge von 260 Mio. im Jahr 2021 auf 242 Mio. Stück in diesem Jahr. Marktentlastend wirkt auch der historisch niedrige Lagerbestand bei Schweinefleisch.
Hortmann-Scholten rät den Mästern, die Tiere etwas schwerer zu vermarkten. „96 bis 98 kg sind derzeit optimal, da Ferkel teuer und Futter vergleichsweise günstig ist“, so der Fachmann.
Skeptisch sieht er die Diskussionen rund um höhere Haltungsformen. „Als Landwirt würde ich derzeit nicht in die Haltungsformen 3 und 4 investieren. Der Markt honoriert das nicht“, so seine ernüchternde Einschätzung.