Die dänische Veredlungsbranche hat sich zwei Zukunftsziele gesetzt. Zum einen soll der CO2-Fußabdruck weiter sinken. „Mit der Klimakarte wollen wir auf den wichtigen Exportmärkten punkten“, berichtete Tierarzt Dr. Björn Lorenzen, Chefberater beim Pig Research Centre, das dem Danish Agriculture and Food Council angegliedert ist.
Zum anderen streben die Dänen die PRRS-Eradikation im Inland an. Derzeit sind knapp 30% der dänischen Betriebe PRRS-positiv. Als Basis nutzen sie sogenannte GIS-Karten, auf denen die Geodaten der landwirtschaftlichen Betriebe gespeichert sind. Dazu zählen u.a. die Lage des Betriebes, die Abstände zu Nachbarbetrieben usw.
Zusätzlich werden sogenannte PRRS-Karten angelegt. In diesen finden sich Angaben zu den Betrieben, dem Tierbestand, dem PRRS-Antikörperstatus oder weiteren Impfmaßnahmen. Die Karten sind für alle Schweinehalter, Tierärzte und Berater frei zugänglich.
Die PRRS-Karten sind Grundlage für das Eradikationsprogramm. Anhand der Daten werden Regionen z.B. in stark infizierte oder gering infizierte Gebiete eingeteilt. Zu den Gegenden mit geringer Ansteckungsgefahr gehört z.B. die Insel Fünen im Süden Dänemarks.
Auf Fünen läuft derzeit ein gezieltes Sanierungsprogramm. So wird u.a. der Tierzufluss genau geregelt. „Es sollen nur Ferkel in diese Region gefahren werden, die nachweislich PRRS-frei sind“, erklärt Lorenzen den Ansatz. Auch in positiven Betrieben laufen Optimierungsmaßnahmen. Neben dem konsequenten Rein-Raus verzichten die Betriebsleiter auf das Mischen von Altersgruppen und kaufen nur Sperma von nachweislich PRRS-freien Ebern zu.
„Durch das digitale Kartensystem, das alle für die Sanierung wichtigen Daten enthält, haben wir jetzt die Möglichkeit, das PRRS-Virus in Dänemark zu tilgen“, glaubt Björn Lorenzen fest an den Erfolg des Programms.