Strenge Hygiene für SPF-Jungsauen

Nicole und Mark Heijligers halten auf zwei Standorten mehrere Tausend Sauen. Jetzt haben sie einen weiteren Betrieb für die Aufzucht der eigenen Jungsauen aufgebaut.

Michael Werning, SUS

Dass auf dem Sauenbetrieb von Nicole und Mark Heijligers im niederländischen De Rips penibel auf Sauberkeit und Ordnung geachtet wird, ist bereits von außen zu erkennen. Rund um die eingezäunten Ställe sieht man nur gepflegte Außenanlagen, Parkplätze für Mitarbeiter und Besucher sowie getrennte Zufahrten für den Lkw-Verkehr. „Was gibt es Schöneres als mit gesunden Tieren in einer gepflegten Umgebung zu arbeiten“, betont Mark Heijligers.

Der 40-Jährige, der eigentlich mit Kühen groß geworden ist, hat mit seiner Frau in den vergangenen Jahren einen beeindruckenden Schweinebetrieb aufgebaut. Angefangen mit dem Neubau einer Stallanlage für über 2000 Sauen im Jahr 2010 produziert das Ehepaar inzwischen auf zwei Standorten mit mehreren Tausend Sauen Babyferkel für den deutschen Markt.

Aufbau einer Reinzuchtherde

Und damit sehen sie das Entwicklungspotenzial ihres Unternehmen noch längst nicht ausgeschöpft. Im Gegenteil: So wurde jüngst auf einem dritten Betriebsstandort ein neuer Stall gebaut, der die Produktion entscheidend ergänzt. Denn hier haben die passionierten Schweinehalter eine Reinzuchtherde aufgestallt, um eigene Jungsauen zu erzeugen und aufzuziehen.

„Wir spielten schon lange mit dem Gedanken einer eigenen Reinzucht. Dann kam die Gelegenheit, nicht weit entfernt von unseren anderen beiden Standorten, einen stillgelegten Milchviehbetrieb zu kaufen“, erzählt der Niederländer. Nach einer intensiven Plan- und Bauphase, inklusive Abriss der alten Wirtschaftsgebäude, steht dort heute ein moderner Stallkomplex mit Kapazitäten für knapp 2400 Sauen inklusive Jungsauenaufzucht.

Denn der absolute Großteil der Sauenherde besteht zwar aus F1-Sauen zur Mastferkelerzeugung. Bei rund 300 Tieren handelt es sich um Reinzuchtsauen der PIC-Linie L03 Large White, die aus einem Nukleusbetrieb des Genetikunternehmens stammen. Anders als die F1-Sauen werden diese Tiere nicht mit dem PIC 408 als Endstufeneber belegt, sondern mit der Vaterlinie Landrasse L04 gekreuzt. „So züchten wir uns für die Mastferkelproduktion eine ruhige Sau heran, die genügend lebensfähige Ferkel gebärt und diese auch alleine aufzieht“, so die Heijligers.

Die Schweineprofis haben diesen neuen Produktionsbereich schnell etabliert, sodass die Bestückung der eigenen Standorte mit gedeckten Jungsauen inzwischen reibungslos läuft. Auch mit dem Endprodukt sind die Niederländer sehr gut zufrieden. „Wir kennen die Anforderungen des deutschen Marktes sehr gut, da wir seit etlichen Jahren Ferkel dorthin liefern. Hier sind Mastläufer mit hoher Fleischqualität gefragt“, betont Nicole Heijligers. Sie kümmert sich schwerpunktmäßig um die Jungsauenproduktion.

Oberstes Gebot Hygiene

Den Grundstock für die erfolgreiche Ferkelproduktion des Unternehmerpaares bilden die extrem hohen Hygienestandards auf den Betrieben. So hat der neue Standort den SPF-Status inne, das heißt, er ist frei von bestimmten Krankheitserregern. Dazu zählen u.a. PRRS,...