SUS 5-22

Aufwachsen im Familienverbund

Im Havito-Stall können die Saugferkel bis zur Schlachtreife wurfweise in einer Bucht bleiben. SUS hat das Konzept bewertet.

Das Konzept erläutert Bernhard Feller, LWK Nordrhein-Westfalen

Deckzentrum, Wartestall, Abferkelstall, Flatdeck, Mast. So sieht bislang der „Wohnungsplan“ für den Großteil der in Deutschland gehaltenen Schweine aus. Das Haltungskonzept hat sich durchgesetzt. Denn es bietet nicht nur hygienische, sondern auch arbeitswirtschaftliche Vorteile.

Doch es gibt auch Nachteile. Das mehrfache Umstallen der Schweine belastet die Tiere und ruft bei vielen von ihnen Stresssituationen hervor. Insbesondere die knapp vier Wochen alten Absatzferkel leiden unter dem gleichzeitigen Verlust der Mutter, dem Ortswechsel und der Neugruppierung. Die Folge sind sinkende biologische Leistungen – Stichwort Absetzknick.

Hinzu kommt, dass das Zusammenstallen von Ferkeln oder Mastschweinen aus unterschiedlichen Gruppen immer wieder zu Beißereien führt. Das kann bei der Haltung von Schweinen mit unkupiertem Ringelschwanz zu erheblichen Gesundheitsproblemen führen.

Feste Bucht bis Mastende

Die Firmen Big Dutchman und Bröring versuchen, diese Nachteile mit dem Havito-Stallkonzept zu umgehen. Denn hier leben die Ferkel entweder von der Geburt bis zum Ende der Ferkelaufzucht (Birth to Rear) oder sogar bis Schlachtreife (Birth to Finish) wurfweise im Familienverbund zusammen.

Die Familienbucht ist immer 2,5 m breit. Dass liegt an der sogenannten Schweinetoilette, die vom Hersteller vorgefertigt geliefert und im vorderen Buchtenbereich installiert wird. Die Buchtenlänge orientiert sich an der Anzahl der Schweine pro Bucht. Legt man als Planungsgrundlage Wurfgrößen von bis zu 14 Tieren zugrunde und sollen die Schweine bis zur Schlachtreife in der Bucht stehen, muss diese gut 15 m2 groß sein. Dann ist eine Länge von 6 m nötig. Unterstellt ist hier ein Platzanspruch von 1,1 m2 pro Tier, der bei Haltungsform 3 gefordert wird. Soll die Bucht nur bis zum Ende der Aufzucht von...