Auslauf: Achten Sie auf diese Details!

Ausläufe könnten zukünftig eine größere Rolle spielen. Worauf Sie bei Planung und Bau achten sollten, erklärt Stallbauexpertin Sandra Terletzki.

Bei der Frage, wie die Schweineställe der Zukunft aussehen sollen, kommt der Auslaufhaltung zumindest auf politischer und gesellschaftlicher Ebene eine bedeutende Rolle zu. Das zeigen Verbraucherumfragen und neue Gesetzesinitiativen, wie jüngst zur staatlichen Tierhaltungskennzeichnung (TierHaltKennzG).

Die Schweinehalter sind hier deutlich reservierter. Sie wissen um die planungsrechtlichen Hürden, die seuchenhygienischen Risiken und nicht zu vergessen die zusätzlichen Investitionskosten, die mit dieser Haltungsform verbunden sind. Der Berufsstand verschließt sich aber diesem Thema nicht und in den Köpfen einiger Schweinehalter kreisen erste Gedanken, wie sie die Auslaufhaltung in ihren Betrieben umsetzen können.

Dabei muss ihnen von Anfang an klar sein, dass es mit einem Loch in der Wand und einem angeschleppten Gatter nicht getan ist. Im Gegenteil: Bereits bei der Planung können wichtige Details schnell unter den Tisch fallen oder es schleichen sich unkorrigierbare Baufehler ein. Deshalb hat die AG „Buchtenstruktur“ des vom BMEL geförderten Netzwerks Fokus Tierwohl die wichtigsten Tipps für die Auslaufgestaltung zusammengefasst.

Genug Fläche einplanen

Wichtig ist, dass die Größe des Auslaufs zur Tierzahl passt. Nur wenn im Auslauf ausreichend Platz zur Verfügung steht, legen die Tiere klar definierte Liege- und Kotbereiche an. Das ist nicht nur unter Tierwohl-, sondern auch arbeitswirtschaftlichen und betriebshygienischen Aspekten sehr wichtig.

Gesetzliche Platzvorgaben existieren nach dem TierHaltKennzG allerdings erst ab den Haltungsformen 4 und 5. Demzufolge ist z.B. einem 30 bis 50 kg schweren Mastschwein in Haltungsform 4 zusätzlich zum Platz im Stall eine Auslauffläche von mindestens 0,25 m² anzubieten. Bei Schweinen bis zu einem Lebendgewicht von 120 kg sind 0,5 m² pro Tier einzukalkulieren.

Die Haltungsform 5 ist den ökologisch wirtschaftenden Betrieben vorbehalten. Das bedeutet, dass hier die Bio-Richtlinien mit noch mal deutlich höhere Platzvorgaben und weiteren Gewichtsunterteilungen greifen. Deshalb sollten die konventionellen Schweinehalter in den Stufen 1 bis 3 zur Orientierung eher auf die Vorgaben in der Haltungsform 4 schauen.

Auch die Gruppengröße spielt bei einem Auslauf eine wichtige Rolle. Bei weniger als 20 Schweinen pro Bucht sind die Ausläufe bei Einhaltung der Mindestplatzvorgaben meist zu klein für eine gute Strukturierung. Aus diesem Grund geht die Empfehlung klar in Richtung 50 Tiere oder mehr pro Gruppe. Diese Größenordnung bietet zudem Vorteile in Bezug auf Arbeitswirtschaftlichkeit und Baukosten.

Süd-Ausrichtung optimal

In der Regel werden die Ausläufe an der Längsseite des Stalls gebaut. Denn durch die lange Mistachse spart man beim Einstreuen und Entmisten einiges an Zeit. Beim Umbau von Altgebäuden kann diese Herangehensweise allerdings dazu führen, dass die Ausläufe nicht optimal liegen. So sind bei nach...