Besamung optimierenmit Video und Scanner

Hochauflösende Ultraschall-Scanner erlauben eine genaue Untersuchung der Eierstöcke. So lassen sich der optimale Besamungszeitpunkt ermitteln und die Wurfgröße steigern.

Keine Frage: Der Zyklus der Sau ist gut erforscht, und das Belegmanagement wird seit Jahren ständig verfeinert. Dennoch hakt es in vielen Betrieben am Besamungserfolg. Das ist aktuell besonders ärgerlich. Denn Ferkel sind knapp und relativ teuer.

Meist fehlt es nicht am Fachwissen. Vielmehr geht es um die konsequente Umsetzung. Kommen negative Einflüsse wie verminderte Rausche im Herbst, schlechte Futterqualität oder Bestandsprobleme wie Harnwegsinfekte hinzu, wird die Besamung zum Glücksspiel.

Management im Fokus

Zahlreiche Bakterien und Viren können Fruchtbarkeitsprobleme wie Umrauschen, embryonalen Frühtod, Mumien, Aborte oder totgeborene Ferkel auslösen. Laboruntersuchungen dürfen aber nie ohne eine ganzheitliche Betrachtung der Herde erfolgen. Je nach Ausgangslage sind weitere Fragen zu klären:

  • Handelt es sich um ein Einzeltier- oder Herdenproblem?
  • Treten Begleitsymptome wie Fieber, Ausfluss oder Husten auf?
  • Stimmt die Kondition der Sauen?
  • Sind das Futter und Wasser bedarfsgerecht und hygienisch einwandfrei?
  • Fördern die Aufstallung und das Lichtangebot die Rausche?
  • Ist das Ebersperma in Ordnung?
  • Passen die Stimulation der Sauen sowie der Ablauf der Besamung?

Etwa drei Viertel der Fruchtbarkeitsprobleme werden durch die Haltung, die Fütterung und die Besamung verursacht. Das Belegmanagement steht besonders im Fokus, wenn die Sauen regelmäßig zwischen dem 19. und 22. Trächtigkeitstag umrauschen.

Bei der Suche nach den Ursachen spielen Ultraschallgeräte eine zentrale Rolle. Sie wurden in den letzten Jahren weiter verbessert. Die Trächtigkeitskontrolle per Ultraschall ist fest etabliert. Praxisgängige Geräte erlauben ab dem 21. Trächtigkeitstag sichere Ergebnisse. Bei guten Bedingungen ist eine Aussage schon am 18. Tag nach der Besamung möglich. Allerdings sollte man sich zu diesem frühen Termin hüten, die Sauen als „leer“ zu buchen. Denn geringe Mengen von Fruchtwasser, ungünstige Lichtbedingungen, unruhige Sauen oder Zeitdruck können die Ergebnisse verfälschen.

Auch moderne Ultraschallgeräte mit besonders hoher Auflösung bieten für die sehr frühe Trächtigkeitsdiagnose kaum Vorteile. Es hat sich daher bewährt, alle am 21. Tag als tragend identifizierten Sauen ein zweites Mal...