Zearalenon (ZEN) und Desoxynivalenol (DON) sind die am häufigsten in Futtermitteln vorkommenden Mykotoxine. Insbesondere treten sie in Rationen mit Mais und Trockenschnitzeln auf. Es ist bekannt, dass bei hohen Konzentrationen im Sauenfutter es zu einer Übertragung der Toxine auf die Milch bzw. die Ferkel kommen kann. Beim Ferkel können Mykotoxine entzündliche Prozesse wie Schwanzspitzennekrosen auslösen.
Die Gefahr der Übertragung von ZEN, DON und ihren Derivaten in der letzten Trächtigkeitswoche und während der Laktation wurde an der Forschungsanstalt Schothorst Feed Research in Lelystad (NL) neu bewertet. An der Studie waren das FLI in Braunschweig und das französische Unternehmen Olmix beteiligt. Die oben genannten Toxine wurden sowohl im Kolostrum und in der Milch von Sauen sowie im Serum der Muttertiere und der Saugferkel gemessen.
Zur Herstellung der Rationen wurden zwei verschiedene Chargen Rübenschnitzel verwendet, was zu einem Futter mit 100 ppb ZEN und einem weiteren mit 300 ppb ZEN führte. Insgesamt wurden drei Behandlungen verfolgt:
- T1 (Kontrolle): Vom 109. Trächtigkeits- bis 26. Laktationstag wurde die Diät mit niedrigen ZEN-Werten vorgelegt;
- T2: Vom Abferkeln bis zum Tag 26 der Laktation bekamen die Sauen das mit ZEN kontaminierte Futter;
- T3: Die ZEN-kontaminierte Diät wurde während der kompletten Versuchszeit vorgelegt.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Zu Beginn des Versuchs am 109. Trächtigkeitstag wurden keine Unterschiede in den Serumspiegeln von Mykotoxinen beobachtet. Die Ausgangssituation war demnach in allen drei Gruppen gleich (siehe Übersicht).
- Am 26. Tag der Laktation wurde ein signifikanter Anstieg der Serumspiegel von ZEN von Sauen beobachtet, denen die Futtermittel T2 und T3 im Vergleich zur Kontrolle (T1) verabreicht wurden.
- Zu den Ferkeln: Hier gab es keine signifikanten Unterschiede in den ZEN-Spiegeln. Allerdings waren die Serumspiegel von DON bei den Absetzferkeln aus der Gruppe T3 signifikant höher, zusammen mit einem Trend eines erhöhten α-ZEL-Spiegels.
- Im Kolostrum wurde ein signifikanter Anstieg der α-ZEN-Spiegel beobachtet, wenn die Sauen über die gesamte Zeit den erhöhten ZEN-Gehalten ausgesetzt waren (Gruppe T3).
- Die Milch zum Zeitpunkt des Absetzens zeigte erhöhte α-ZEL-Spiegel bei Sauen, die mit T2- und T3-Futter versorgt wurden.
- Die Zunahmeleistungen der Saugferkel oder Verluste waren nicht beeinflusst.
Fazit
Obwohl die Übertragung von Mykotoxinen die Leistung der Saugferkel nicht beeinflusste, könnten entzündliche Prozesse stattfinden. Interessanterweise gab es einen Anstieg der DON-Serumspiegel bei hohen ZEN-Werten in den Diäten.
Kontakt: R. Santos (rsantos@schothorst.nl)