Im Schlachthof besteht die Möglichkeit, Schwanzverletzungen regelmäßig, z.B. über intelligente Kameras, zu erfassen. Bislang gibt es keine Definition für einen ausreichend intakten Schwanz. Ziel einer Studie an der Uni Helsinki war es, ein Schwanzbewertungssystem für Schlachthöfe vorzuschlagen, die nicht kupierte Schweine verarbeiten und die Schwanzbewertung mit den Befunddaten zu verknüpfen.
Auf einem größeren finnischen Schlachthof wurden an fünf Tagen und in 38 Einheiten insgesamt 14433 Schwänze bewertet. Die überwiegende Mehrheit der Schweine waren Duroc-Kreuzungen mit einem durchschnittlichen Schlachtgewicht von 89,7 kg. Anschließend wurden 117 Schwänze zur pathologischen Untersuchung gebracht.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Nach dem Brühen wurden 49,2% aller Schwänze als vollständig intakt bewertet. Von den Schwänzen mit Läsionen hatten 2,5% größere Wunden (>2 cm), 11,6% kleinere akute Wunden (<2 cm) und 36,7% geheilte Läsionen (siehe Übersicht).
- Intakte Schwänze waren durchschnittlich 31,5 cm, lädierte Schwänze im Schnitt 28,9 cm lang.
- Die im Schlachthof durchgeführte Bewertung und die Ergebnisse der pathologischen Untersuchung stimmen weitgehend überein.
- Bei schweren Schwanzverletzungen und/oder abgebissenen Schwänzen erhöhte sich das Risiko für Schlachthofbefunde. Bissspuren an einem ansonsten intakten Schwanz stellten kein Problem dar.
- Schlachtkörpern mit Schwänzen, die als geheilt eingestuft wurden und mehr als 75% der durchschnittlich verbleibenden intakten Länge aufwiesen, waren denen von vollständig intakten Schwänzen ziemlich ähnlich.
Fazit
Die Erfassung von Schwanzverletzungen hilft, Schlachtkörper zu identifizieren, bei denen ein Risiko für Befunde besteht. Dies ist eine potenzielle Methode zur Abschätzung des Wohlbefindens auf dem Herkunftsbetrieb.
Es sollte eine Kombination aus Bewertung der Läsion und Messung der Schwanzlänge verwendet werden. Möglicherweise können zuverlässige Methoden entwickelt werden, bei denen nur ein Teil der Schwanzes bewertet werden muss.
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