Die Sauensterblichkeit in den USA hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Um die Hintergründe besser zu verstehen und Risikofaktoren zu erforschen, die die Abgänge beeinflussen, hat die Iowa State University eine Studie durchgeführt. Von 2019 bis 2021 haben die Wissenschaftler in der Veredlungshochburg der USA, dem Mittleren Westen, die Daten aus 48 Sauenbetrieben ausgewertet. Dabei erfassten sie die Altersstruktur der Herde, die wöchentlichen Produktionsdaten, den Gesundheitsstatus sowie Daten zum Management. Die Herdengröße lag im Schnitt bei 4671 Sauen. Insgesamt sind die Daten von 240000 Sauen eingeflossen.
Hier die wichtigsten Ergebnisse:
- In den Betrieben stieg die jährliche Sauensterblichkeit von 2019 bis 2021 von 14,19% auf 19,39% signifikant an.
- Die Hauptursachen für die Sauenabgänge waren plötzliche Todesfälle (30,9%), Lahmheiten (29,1%), Beckenorganvorfälle (26,9%) sowie anderen Ursachen (13,1%) (siehe Übersicht).
- Einen erheblichen Einfluss auf die Mortalität hatte der Gesundheitsstatus der Bestände. PRRS-negative Bestände hatten mit 15,55% die geringste Sterblichkeit. Herden mit endemisch verlaufenden PRRS-Infektionen wiesen eine Mortalität von 16,30% auf, während Bestände mit epidemisch verlaufenden PRRS-Infektionen mit 18,76% die höchste Sterblichkeit hatten. Die Unterschiede waren signifikant.
- Die Sauensterblichkeit stieg, wenn mehrere Krankheitserreger Probleme bereiteten. Das war z.B. der Fall, wenn Mycoplasma hyopneumoniae und PRRS parallel im Bestand zirkulierten.
Fazit
In den US-Sauenbeständen bereitet die Sterblichkeit von Sauen durch plötzliche Todesfälle und Lahmheiten zunehmend Probleme. Sauenhalter sollten auf eine gute Bodengestaltung achten, um Ausfälle durch Lahmheiten zu vermeiden. Wichtig ist auch, die Anzahl der Krankheitserreger zu minimieren, weil dadurch der Erregerdruck sinkt.
Kontakt: gustavos@iastate.edu
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