Das Absetzen ist für viele Ferkel ein einschneidendes Ereignis. Einige Berater empfehlen, im Winter den Tag zu verlängern (max. 16 Stunden Licht). Wie sich das auf Leistung und Wohlergehen auswirkt, sollte ein Versuch des flämischen Forschungsinstituts für Landwirtschaft, Fischerei und Ernährung (ILVO) auf einem Praxisbetrieb zeigen. Es wurden 288 kupierte Tiere im Alter von vier Wochen mit im Mittel 8,1 kg abgesetzt.
Während der fünfwöchigen Aufzuchtperiode wurden die Ferkel entweder einer kurzen Photoperiode von 8 Stunden Licht und 16 Stunden Dunkelheit (Kontrolle) oder einer langen Lichtphase von 16 Stunden Licht und 8 Stunden Dunkelheit (Versuchsgruppe) ausgesetzt. Neben der Futteraufnahme und der Gewichtsentwicklung erfassten die Forscher die Kotkonsistenz und Hautläsionen. Die wichtigsten Ergebnisse:
- Die Zunahmen während der Aufzucht waren in der Gruppe mit 16 Stunden Licht niedriger (385 vs. 403 g, siehe Übersicht). Der gleiche Trend zeigte sich für das Durchschnittsgewicht am Ende der Aufzuchtperiode (21,6 vs. 22,2 kg).
- Die tägliche Futteraufnahme unterschied sich in der ersten Woche sowie für die gesamte Aufzucht nicht.
- Die Versuchstiere mit längerer Lichtphase wiesen an den Tagen 7, 11, 21 und 25 eine signifikant schlechtere Kotkonsistenz als die Kontrolltiere auf. Es konnte allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass dieser Unterschied auf eine Infektion zurückzuführen war.
- Die Ferkel zeigten bei einer 16-stündigen Lichtphase tendenziell mehr aggressives Verhalten, was sich in der mittleren Anzahl an Hautläsionen (1,6 vs. 1,5) und dem Auftreten von Schwanzverletzungen (2,8 vs. 2,3%) bemerkbar machte.
- Keines der Ferkel aus beiden Gruppen zeigte Läsionen durch Ohrenbeißen.
- Ein Ferkel aus der Versuchsgruppe verendete am fünften Aufzuchttag.
Resümee
Unter den hier beschriebenen Bedingungen hatten 16 statt 8 Stunden Licht pro Tag keinen signifikanten Einfluss auf die Leistung und das Wohlergehen der Ferkel. Bei einer verlängerten Lichtphase kam es vermehrt zu Aggressionen.
Kontakt: Friso.Griffioen@UGent.be
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