Die Lebensleistung von Sauen ist eng mit der Nutzungsdauer verbunden, die vor allem von guter Gesundheit und Robustheit abhängt. In einigen Betrieben scheiden jedoch die Sauen zu früh aus. Welchen Einfluss die Aufzuchtbedingungen ausüben, sollte ein Praxisversuch an dem irischen Versuchszentrum Teagasc (Moorepark) zeigen.
Die Zuchtferkel wurden im Flatdeck auf Kunststoffrosten aufgezogen. In der Aufzucht standen sie auf Betonspalten. Hier wurden sie entweder getrenntgeschlechtlich (FEM) oder gemischte Geschlechter (MIX) gehalten. Gefüttert wurden sie mit oder ohne Zugabe von Mineralien wie Cu, Zn oder Mn ab der fünften Aufzuchtwoche (CON = Kontrolle; SUPP = Supplementierung).
Nach der Besamung wurden die Jungsauen in einer dynamischen Gruppe untergebracht und mit einer Standard-Trächtigkeitsdiät gefüttert. Die Sauen wurden bis zum fünften Wurf verfolgt.
Die Bewertung der Klauen und der Schleimbeutel an den Beinen erfolgte durch visuelle Inspektion an den Tagen 70 und 109 der Trächtigkeit und am Tag des Absetzens des ersten Wurfs. Zudem fand am 71., 92. und 108. Tag der Trächtigkeit und beim Abetzen eine Bewertung des Bewegungsapparates statt. Die Sauen mussten ca. 30 m auf festem Beton laufen. Die Anzahl der während der ersten fünf Paritäten lebend und tot geborenen Ferkel wurde entsprechend aufgezeichnet.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Es gab keine Auswirkung der Fütterung oder des Aufstallmanagements auf das Gewicht der Sauen oder deren Rückenspeckdicke.
- Die Bewertung der Beweglichkeit war in den Gruppen gleich. Im Mittel wurde die Note 2 erreicht.
- Das Belegmanagement oder die Mineralergänzung hatten keinen Effekt auf die Anzahl der Bursitis (Schleimbeutel).
- Die gesamten Klauenwerte waren bei den MIX-Sauen (22,20) während des Untersuchungszeitraums höher, d.h. schlechter als bei den FEM-Sauen (19,72).
- In der SUPP-Gruppe wurden beim Vergleich von MIX- und FEM-Sauen kein Unterschied in der Klauenbewertung festgestellt (siehe Übersicht).
- In puncto Wurf- und Lebensleistungen traten keine Unterschiede zwischen den Gruppen auf.
- MIX-Jungsauen wiesen die höchste Anzahl totgeborener Ferkel über alle fünf Paritäten hinweg auf.
Resümee
Insgesamt hatten die getrenntgeschlechtliche Aufzucht von Jungsauen und die Ergänzung des Futters mit Mineralien nur minimale, aber vorteilhafte Auswirkungen auf ihr späteres Wohlbefinden und ihre Leistung.
Kontakt: keelin.odriscoll@teagasc.ie