Wenn den Masttieren Stroh angeboten wird, verbessert dies das Wohlbefinden der Tiere. Doch wie wirkt sich die Strohaufnahme auf die Leistung der Schweine aus? Um diese Frage zu klären, führte die Universität Aarhus (DK) Versuche durch. Von ca. 30 bis 85 kg LG wurden Schweine in Gruppen von 18 in teilperporierten Buchten gehalten. Täglich wurde frisches, ungeschnittenes Weizenstroh auf den festen Teil des Bodens gegeben.
Im ersten Teil des Experiments wurden drei Gruppen mit 10, 500 oder 1000 g Stroh pro Schwein und Tag gebildet. In die Auswertung flossen Daten von 755 Tieren aus 44 Buchten. Im zweiten Teil wurden 2066 Schweine aus 115 Buchten ausgewertet. Den Tieren wurden 10, 80, 150, 220, 290, 360, 430 oder 500 g Stroh täglich angeboten.
Die wichtigsten Ergebnisse:
- Im ersten Versuch wiesen Kastraten höhere Zunahmen auf als weibliche Tiere (1032 v. 978 g). Auch war das Zunahmeniveau vom Einstallgewicht beeinflusst. Diese Tendenz bestätigte sich auch im zweiten Teil des Versuchs.
- Wurde im ersten Experiment statt 10 g Stroh 500 oder 1000 g zugeteilt, verbesserten sich die Tageszunahmen um 39 g bzw. 48 g.
- Im zweiten Experiment verbesserten sich die durchschnittliche Tageszunahme um 8,1 g für je 100 g zusätzliches Stroh, das täglich angeboten wurde.
- Dies führte zu einer um 40 g höheren durchschnittlichen Tageszunahme bei einer Strohvorlage von 500 g im Vergleich zu 10 g Stroh pro Schwein und Tag (siehe Übersicht).
- Bei einer Erhöhung der Strohgaben nahmen die Tiere tendenziell mehr Futter auf. Die Futterverwertung wurde durch die angebotene Strohmenge nicht beeinflusst.
- Schwanzbeißgeschehen oder Krankheitseinbrüche ließen sich auch in diesem Experiment nicht ausschließen. So mussten im zweiten Teil des Versuchs insgesamt 76 Schweine aufgrund von Krankheit oder Verletzungen aus den Buchten entfernt werden.
- In der vorliegenden Studie wurde den Schweinen der Schwanz kupiert. Wären die Schweine nicht kupiert worden, wäre ein stärkeres Schwanzbeißen zu erwarten, insbesondere in Buchten mit geringeren Strohmengen.
Fazit
Da der Nährwert von Stroh als minimal angesehen wird, sind die Leistungsverbesserungen wahrscheinlich das Ergebnis einer verbesserten Darmgesundheit. Die im Versuch beobachtete Tendenz zu einer höheren Futteraufnahme unterstützt diese These.
Weitere Studien sind erforderlich, um die Auswirkungen dieser Faktoren zu belegen.
Kontakt:
MargitBak.Jensen@anis.au.dk