Die Tiergesundheit ist von großer ökonomischer Bedeutung. Denn nur gesunde Bestände lassen hohe biologische Leistungen, Futtereffizienz und optimale Stallplatzauslastung zu. Sowohl in der Mast als auch in der Ferkelaufzucht sollte nach Möglichkeit auf den Einsatz von Antibiotika verzichtet werden können.
Genau das schaffen viele Schweinehalter schon heute und behandeln nur in Einzelfällen, was sie entsprechend dokumentieren. Doch der Druck seitens der Fastfood- und Supermarkt-Ketten steigt weiter. In den USA werben bereits immer mehr Geflügel- und Schweinekonzerne mit Slogans wie „100% antibiotica free“ oder „no antibiotics ever“. Unter diesen Überschriften wird vor allem Geflügelfleisch mit deutlichen Preisaufschlägen vermarktet.
Bei uns warnen die Fachleute vor derartigen Marketingschlachten, die auf Kosten erkrankter und behandlungsbedürftiger Tiere gehen. Es ist ein Mythos, dass nur Fleisch unbehandelter Tiere sicher ist. Vielmehr müssen laut Bundesgesetz alle Tiere, die zur Schlachtung gehen, antibiotikafrei sein. Und das ist tatsächlich auch der Fall, da die Wartezeiten eingehalten werden.
Auch wenn die Schweinehalter deutlich weniger Antibiotika einsetzen als früher, müssen wir noch stärker in die Prävention einsteigen. Nur so halten wir unsere Bestände gesund bzw. verbessern weiter die Tiergesundheit. Nicht nur, dass hierauf immer mehr Verbraucher besonderen Wert legen. Fortschritte bei der Tiergesundheit machen sich auch direkt im Portemonnaie bemerkbar. Anregungen hierzu soll unser Sonderheft „Gesunde Schweine“ geben, welches wir einmal im Jahr mit der SUS verschicken.
In „Gesunde Schweine“ finden Sie Artikel mit den neuesten Erkenntnissen zu verschiedenen Krankheiten und Anregungen, wie Sie das Gesundheitsmanagement, die Hygiene oder die Fütterung verbessern können. Lesen Sie Fälle aus der Veterinärpraxis, die zeigen, wie komplex das Thema sein kann, und dass mitunter Detektivarbeit vonnöten ist, um auf die richtige Spur zu kommen.
Viel Spaß beim Schmökern!