Die Zucht auf robuste und langlebige Sauen gehört mit zu den großen Herausforderungen in der Schweinezucht, denn die Datenerfassung gestaltet sich schwierig. Mit dem Aufbau des sogenannten GNX-Programms für Mutterlinien (GNX=Genetic Nucleus Cross(X)bred) beschreitet PIC nun auch bei den Mutterlinien einen Weg, der bereits seit 20 Jahren für die PIC-Vaterlinien etabliert ist.
Dabei werden Elite-Eber zunächst in Produktionsbetrieben zur Erzeugung von „kommerziellen“ Sauen und zeitversetzt für Reinzucht-Anpaarungen eingesetzt. Die Leistungsdaten der „kommerziellen“ Schweine stehen somit zum Zeitpunkt der Selektion der Reinzucht-Nachkommen zur Verfügung und erhöhen die Genauigkeit der Zuchtauswahl. Seit zwei Jahren werden phänotypische und genomische Daten von Tausenden von Reinzucht- und Kreuzungssauen in kommerziellen Praxisbetrieben gesammelt und fließen in die Zuchtwertschätzung ein.
Gleichzeitig wurde das Merkmal Sauenrobustheit – auch mithilfe der neu gewonnenen Daten – weiter differenziert in die Bereiche Fundamentprobleme/Lahmheiten, Fruchtbarkeitsprobleme, Verluste sowie Erbdefekte. Um weiterhin das Gesamtbild nicht aus den Augen zu verlieren, wurde die relative Gewichtung von Merkmalen wie Striche und Milchleistung erhöht. Gleichzeitig bleibt der Fokus auf Ferkelgeburtsgewicht, Erbdefekte und Saugferkelverluste hoch.