ASP: Baustellen in Ostdeutschland

Schweinehalter Frank Tiggemann aus Brandenburg fordert eine rasche Wildschwein-Entnahme in den ASP-Zonen.

Fast anderthalb Jahre liegt der erste Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Brandenburg inzwischen zurück. Nach großen Problemen in der Anfangszeit haben sich die Behörden vor Ort jetzt deutlich besser auf das Seuchengeschehen eingestellt. Doch auch heute gibt es noch große Knackpunkte, wie Frank Tiggemann, Sprecher der ostdeutschen Interessengemeinschaften (IGS), bei der gestrigen DLG-Wintertagung in Münster verdeutlichte. Der Schweinehalter aus Brandenburg sieht insbesondere drei akute Baustellen bei der Seuchenbekämpfung:

  • Es fehlt ein strategisches Entnahmekonzept für die Wildschweine in der ASP-Zone 2. Hier befindet sich laut Tiggemann ein Restbestand aktiver Wildschweine auf einer Fläche von mehr als 5.000 Hektar. Diese Tiere aufzuspüren und zu entnehmen, ist für die Jäger vor Ort ohne abgestimmte finanzielle und personelle Unterstützung nahezu unmöglich.
  • Der rechtliche Status der sogenannten Roten Zone zwischen dem Grenzfluss Oder und dem ersten deutschen ASP-Zaun muss dringend geklärt werden. Denn so lange infizierte Wildschweine in dieser Zone weiter als ASP-Fall gelten, besteht auch mittelfristig keine Chance für Deutschland wieder ASP- frei zu werden. Und die Gefahr von Seucheneinträgen aus Polen bleibt groß.
  • Der Geltungsbereich des deutschen und europäischen Seuchenrechtes muss dringend genauer abgestimmt werden. Denn die deutsche Schweinepestverordnung und die europäische Durchführungsverordnung 605 enthalten teils widersprüchliche Angaben, welche die Bekämpfung behindern können.


Mehr zu dem Thema