ASP: Schlachtungen im Emsland gestoppt

Die Beteiligten setzen auf ein früheres Ende der Vermarktungsrestriktionen.

Die betroffenen Schweinehalter in den emsländischen ASP-Schutzzonen müssen sich seit Wochen mit extremen Vermarktungsproblemen auseinandersetzen. Zehntausende überschwere Schlachtschweine stehen in den Mastställen, weil aufgrund der Seuchenrestriktionen immer nur kleine Stückzahlen an den Haken kommen. Von einer Entlastung kann keine Rede sein und in einigen Ställen ist aufgrund des Platzmangels der Tierschutz gefährdet.

Aufgrund dessen wäre eine Fristverkürzung auf den 5. Oktober, wie sie Deutschland bei der EU beantragt hat, endlich eine gute Nachricht für die Betriebe. Der erste Antrag, die Frist von 90 auf 60 Tage zu verkürzen, war von der Staatengemeinschaft noch abgelehnt worden. Die jetzige Initiative könnte aber Erfolg haben, weil der ASP-Ausbruch amtlich zu spät nach Brüssel gemeldet wurde und deswegen die Auflagen erst Mitte Oktober fallen würden. Die EU-Kommission hat bereits positive Signale gesendet und auch von den anderen Mitgliedsstaaten, die über ein Einspruchsrecht verfügen, wird kein Widerstand erwartet.

Kurzfristig könnte die Fristverkürzung die Lage auf den Betrieben allerdings weiter verschärfen, wie Dr. Frank Greshake von der LWK NRW im Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben erklärte. Denn sollte die EU dem Antrag Deutschlands auf Verkürzung der Sperrfrist auf den 5. Oktober zustimmen, werden wohl sofort keine Mastschweine mehr aus der Schutzzone geschlachtet. Mit Blick auf das baldige Fristende wollen nämlich die Ertragsschadenausfallversicherungen nicht länger Abrechnungen mit Null-Euro-Erlös akzeptieren.

Dem Vernehmen nach werden die Schlachtbetriebe Manten und Westfleisch schon diese Woche keine Tiere mehr aus der Sperrzone schlachten. Das würde bedeuten, dass die betroffenen Betriebe noch drei Wochen überbrücken müssen. Anschließend könnte der Lebendexport u. a. nach Italien ein Absatzweg für die überschwere Tiere sein.