DK: Tönnies-Tochter testet Improvac-Tiere​ ​ ​ ​

Der dänische Schlachtkonzern Tican startet ein Projekt mit Jungebern und Immunokastraten.

Das dänische Tönnies-Tochterunternehmen Tican hat diese Woche Details zu einem Projekt bekannt gegeben, bei dem der Fleischkonzern erstmals Jungeber bzw. immunokastrierte Tiere schlachten will. Nach Angaben von Tican-Direktor Steen Sönnichsen sei jetzt die Zeit gekommen, sich an dieses Thema heranzutrauen. „Der Tierschutz erfährt in der öffentlichen Wahrnehmung eine immer stärkere Bedeutung und da passen solche neuen Produktionsmethoden sehr gut rein“, so der Konzernchef weiter.

Tican plant in den kommenden Monaten zunächst rund 300.000 Jung- bzw. 200.000 Impfeber an den Haken zu bringen. Und mit dieser Initiative scheint das Unternehmen bei den Schweinehaltern auf viel Zustimmung zu stoßen. Allein zur ersten Informationsveranstaltung in der vergangenen Woche fanden sich weit über 100 Landwirte und Branchenfunktionäre ein.

Das große Interesse hängt unter anderem auch mit den ökonomischen Vorteilen zusammen, die in der Mast von unkastrierten Ebern gesehen werden. Gerade in Zeiten hoher Futterkosten punkten diese Tiere gegenüber den klassischen Kastraten mit einer besseren Futterverwertung. Auch der Fleischanteil ist in der Regel höher. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass bei diesen Tieren ein verhältnismäßig niedriges Schlachtgewicht von 85 bis 89 kg anvisiert wird. Außerdem müssen in der Kette die Kosten für einen höheren Sortierungsaufwand am Schlachthof und den Impfstoff gegen Ebergeruch getragen werden.