AMK unterstützt Borchert-Pläne

Die Agrarminister-Konferenz spricht sich für einen Umbau der Tierhaltung nach den Vorschlägen der Borchert-Kommission aus.

Bei der gestrigen Sonder-Agrarministerkonferenz (AMK) in Berlin haben sich die Bundesländer dazu verständigt, die Tierhaltung in Deutschland tierwohlgerecht umzubauen. Die Länder stellen sich damit hinter das Vorhaben der Bundesministerin für Ernährung und Landwirtschaft, Julia Klöckner. Die Ziele sind mehr Platz im Stall, mehr Auslauf, Tageslicht und Frischluft in den Ställen. Um den Weg dorthin aufzuzeigen und Finanzierungsmöglichkeiten zu bewerten, hat die Bundesministerin die sogenannte Borchert-Kommission eingesetzt. Der Umbauplan der Borchert-Kommission sieht vor, den Haltungsstandard bis 2030 auf die Stufe 1 des Tierwohl-Kennzeichens der Bundesregierung anzuheben. Dies beinhaltet insbesondere 20 % mehr Platz für die Tiere und das Angebot von Raufutter. Bis 2040 soll der Standard dann auf die Stufe 2 des Haltungskennzeichens steigen. In dieser Haltungsstufe soll den Tieren insbesondere 47 % mehr Platz im Vergleich zum gesetzlichen Standard sowie weiteres Raufutter zur Verfügung stehen.
In einer Machbarkeitsstudie soll die Borchert Kommission nun bewerten, wie die Finanzierung des zusätzlichen Tierwohls erfolgen kann. Die Kommission hat den Förderungsbedarf bis 2040 bereits auf 3,6 Milliarden € bemessen. Sie spricht sich dafür aus, das Geld über eine mengenbezogene Abgabe auf tierische Produkte bei den Verbrauchern wiederzuholen. Bei gleichbleibendem Konsum würde jeder Verbraucher mit rund 35 € pro Jahr zusätzlich belastet.
Praktiker kritisieren die Pläne, da sie u.a. weitere Abhängigkeiten von Fördermitteln und den Verlust ihrer Wettbewerbsfähigkeit in Europa befürchten.