Finne vermarktet Rapsschweine (EUPig)

Um den CO2-Fußabdruck zu drücken, hat ein finnischer Mäster importiertes Soja aus den Rationen genommen. Er setzt unter anderem Rapsschrot ein.

Der finnische Schweinehalter Matti Ropilo erzeugt Schweine für das Label Rypsiporsas® (Rapsschweinefleisch). Das Programm ist auf Nachhaltigkeit ausgelegt. So ist unter anderem der CO2-Fußabdruck ein Kriterium. Der Betrieb mästet auf 1.100 Plätzen.

Maßnahmen

Als Ersatz für importiertes Sojaexktraktionsschrot wird unter anderem lokal erzeugtes Rapsschrot verwendet. Dadurch sinkt der CO2-Fußabdruck. Durch die gezielte Fermentation werden unverdauliche bzw. nicht resorbierbare Stoffe abgebaut und die Phosphorversorgung verbessert. Durch weitere Maßnahmen wie die Nutzung von Sonnenkollektoren, eine Düngeoptimierung und bodenschonenden Ackerbau konnte der CO2-Fußabdruck weiter gesenkt werden.

Für die Berechnung des Fußabdruckes wird eine spezielle „Biocode“-Software genutzt, mit der sich die Auswirkungen einer Rationsänderung auf den Fußabdruck unmittelbar berechnen und transparent gegenüber dem Abnehmer darstellen lassen. Das Fleisch ist reich an Omega-3-Fettsäuren und schneidet in der Verkostung sehr gut ab. Rypsiporsas®-Schweine, die im nachhaltigen Anbausystem erzeugt werden, erzielen in Finnland um 12 bis 20 % höhere Erlöse als herkömmlich erzeugte Schweine; auch schwanken die Erlöse weniger. Damit steigt die Planungssicherheit für Investitionen und die betriebliche Rentabilität verbessert sich.

Nutzen/Kosten

Der Fußabdruck des Betriebes ist mit 2,5 kg CO2 eq/kg Lebendgewicht in 2019 um 24 % besser als andere Labelbetriebe. Der Zukauf von Proteinfuttermitteln konnte um 35 % reduziert werden. Dadurch wurden Futtermittelkosten eingespart.Die täglichen Zunahmen haben sich um rund 20 g auf 892 g verbessert. Die variablen Produktionskosten sanken um 7,4 % pro kg Fleisch. Als Gründe werden niedrigere Futter- (-8,8 %) und Tierarzt-kosten (-7 %) sowie Einsparungen bei den Energiekosten (-17 %) genannt.Die Festkosten stiegen aufgrund der Investitionen für Silos und Solaranlage um 3,6 % pro kg Schlachtgewicht. Insge-samt waren aber die Gesamtkosten der Fleischproduktion 5,1 % niedriger als vor der Umstellung.

Weitere Beispiele für Innovationen finden Interessierte im Internet auf der Seite www.eupig.eu


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