Markt: Erzeugerpreis tritt auf der Stelle

Die kühle Witterung hat den Fleischmarkt ausgebremst.

Nach den historischen Preissprüngen ist in den vergangenen Wochen am Schweinemarkt wenig passiert. Die VEZG-Notierung bestätigte gestern (13.4.) ihr Niveau von 1,95 €/Idx. Zum einen lässt sich das auf ein gestiegenes Lebendangebot zurückführen. Zwar liegt dieses immer noch spürbar unter den Vorjahreszahlen. Die Mäster signalisierten aber nach dem Auslaufen der Preisrallye und den explodierenden Futterkosten eine zunehmende Abgabebereitschaft.

Diese trifft auf eine überschaubare Nachfrage der Schlachtunternehmen, die bereits seit einigen Tagen die Ostertage und den damit einhergehenden Wegfall mehrerer Schlachttage im Blick haben. Zudem hat die kühle Witterung den Grillfleischabsatz ausgebremst und der Fleischmarkt zeigt sich eher impulslos. Obendrein wirken sich die stark nach oben gesetzten Preise auf die Kauflust im LEH und im Außer-Haus-Bereich aus. In der Folge sollen die Fleischunternehmen Probleme haben die gestiegenen Rohstoffpreise in den Verhandlungen mit den Abnehmern weiterzugeben. Von einigen Schlachtern gab es sogar schon die Forderung, die Notierung abzusenken. Die Hoffnungen ruhen jetzt auf steigende Temperaturen nach Ostern, um den Fleischmarkt anzukurbeln.

Das deutsche Marktgeschehen gleicht dem in mehreren anderen EU-Ländern. Auch in Dänemark konnte die Notierung zuletzt nicht mehr zulegen, wobei hier zu berücksichtigen, dass das Nachbarland im EU-Schweinepreisvergleich der ISN mit 1,60 € satte 30 Cent unter unserem korrigierten EU-Preis liegt und sogar die rote Laterne unter den wichtigsten EU-Schweineproduzenten hochhält. Die niederländischen Erzeugerpreise haben im Windschatten der deutschen Leitnotierung auch ordentlich zulegen können. Allerdings hat hier der Marktführer Vion in der laufenden Woche seinen Auszahlungspreis um 5 Cent auf nun 1,86 € kg/SG nach unten korrigiert. Als Begründung führt das Unternehmen eine schwache Nachfrage auf den in- und ausländischen Märkten sowie einen Preisverfall speziell bei den Teilstücken Schulter, Nacken und Schinken an. Außerdem drängt wohl billiges Schweinefleisch aus Dänemark auf den Markt.

Ausgenommen von der stagnierenden bis fallenden Preisentwicklung ist Spanien, wo in den letzten Wochen der Erzeugerpreis konsequent nach oben getrieben wurde und man im EU-Schweinepreisvergleich der ISN inzwischen bei 2,01 €/kg liegt.


Mehr zu dem Thema