USA: Top-Betriebe stocken Sauen ab

Die 40 größten Sauenbetriebe der USA haben ihre Bestände erstmals seit zehn Jahren verringert.

In den USA kommt es nach mehr als zehn Jahren Expansion in der Sauenhaltung in diesem Jahr erstmals zu einem Rückgang der Zuchtbestände. Die sogenannten Pork Powerhouses der USA haben in diesem Jahr ihre Sauen um 1,4 % bzw. 61.500 Sauen abgestockt. Die Pork Powerhouses verkörpern die 40 größten US-Unternehmen mit Sauenhaltung, die zusammen zwei Drittel der landesweiten Ferkelerzeugung kontrollieren. Von den 40 Top-Betrieben haben in diesem Jahr 16 ihre Sauen abgestockt. In 14 weiteren Konzernen stagniert die Sauenzahl. Nur zehn Betriebe dieser Spitzengruppe halten mehr Sauen als im Vorjahr. Als Hauptursache für die Abstockungen gilt die Coronakrise. Durch sie war es im Frühjahr und Sommer zu einem drastischen Preisverfall aufgrund von Vermarktungsproblem in den Schlachthöfen gekommen.
Der größte Schweinehalter der USA, die zur chinesischen WH-Gruppe gehörende Smithfield, veröffentlicht seit 26 Jahren erstmals keine Unternehmensdaten. Insider erwarten aber, dass Smithfield in diesem Jahr mindestens 15.000 Sauen abstockt und bei einem Bestand von 915.000 Zuchttieren liegt. Etlichen Sauenanlagen haben die Zeit der schlechten Preise auch dafür genutzt, um die Herden auszutauschen.
Weitere namhafte Unternehmen mit Abstockungen bei den Sauen sind Howard Farms in North Carolina, die von 28.000 auf 22.000 verkleinerten. Für Aufsehen sorgte zudem der komplette Produktionsstopp bei Maxwell Food mit 54.000 Sauen. In dem Großunternehmen werden im Dezember die letzten Abferkelungen stattfinden. Auch der Zusammenschluss von 32 Unternehmen mit Ferkel- bzw. Schweineproduktion, Allied Producers Cooperative, stockt seine Bestände drastisch von ehemals 102.500 auf 85.700 Sauen ab. Fachleute erwarten, dass es spätestens im nächsten Frühjahr aufgrund der starken Rückgänge bei den Sauen zu einem verminderten Angebot von Schlachtschweinen in den USA kommt.