Düsser Schweinetag: Tierkomfort im Fokus

Das Versuchs- und Bildungszentrum Haus Düsse der LWK Nordrhein-Westfalen hatte zum traditionellen Düsser Schweinetag eingeladen und viele Praktiker sind der Einladung gefolgt. Nicht nur die Ausstellungen waren gut besucht. Hier präsentierten Firmen aus allen Bereichen der Schweinehaltung ihre neusten Produkte. Auch die Podiumsdiskussion zum Thema "Tierkomfort - Herausforderungen für die zukünftige Schweinehaltung" fand reges Interesse. Schließlich sollten die Positionen der unterschiedlichen Gruppen beleuchtet werden.So stellte Peter Spandau von der LWK Nordrhein-Westfalen in seinem Statement klar, dass Tierkomfort keine Modeerscheinung ist, sondern insbesondere die Stallbaueinrichter jetzt gefordert seien, praktische und bezahlbare Lösungen bereitzustellen. Dr. Dirk Hesse (Agri Kontakt) wies darauf hin, dass neue Tools für mehr Tierkomfort bei Neubauten leicht zu integrieren seien, während es bei Altgebäuden oftmals große Probleme gäbe. Deshalb fordert er, dass erstens neue Ställe nicht verhindert, sondern gefördert werden. Zweitens dürfe die Politik den Tierschutz nur mit vertretbaren Anpassungsfristen verschärfen, damit die Landwirte die Umstellung wirtschaftlich verkraften könnten.
Hubertus Beringmeier, Vorsitzender des Veredlungsausschuss des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes (WLV), lobte in diesem Zusammenhang die "Initiative Tierwohl". Hier werde keiner gezwungen, aber jeder könne mitmachen. Denn die Kriterien seien auch in bestehenden Ställen gut umzusetzbar. Professor Dr. Friedhelm Jaeger (MUNLV NRW) hingegen will ein System der Stabilisierung. Er hält eine gesetzliche Verschärfung der Tierschutzmaßnahmen für unumgänglich. Stefan Johnigk, Geschäftsführer von Provieh, betonte, dass die Tierhaltung dem Schwein und nicht das Schwein der Tierhaltung angepasst werden müsse. Schweinehaltung soll wirtschaftlich getrieben werden können und gleichzeitig für das Schwein möglichst verhaltensgerecht sein.  

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