SUS 6 / 2023

Auslauf: Achten Sie auf diese Details!

Ausläufe könnten zukünftig eine größere Rolle spielen. Bei Planung und Bau sollten Sie diese Details kennen.

Unsere Autorin: Sandra Terletzki, Netzwerk Fokus Tierwohl, LWK NRW

Bei der Frage, wie die Schweineställe der Zukunft aussehen sollen, kommt der Auslaufhaltung zumindest auf politischer und gesellschaftlicher Ebene eine bedeutende Rolle zu. Das zeigen Verbraucherum­fra­gen und neue Gesetzesinitiativen, wie jüngst zur staatlichen Tierhaltungskennzeichnung (TierHaltKennzG).

Fazit
- Für eine gute Strukturierung des Auslaufes brauchen die Tiere Platz.
- Durch Großgruppen lassen sich Baukosten sparen.
- Kontaktgitter und eine Teilüber­dachung unterstützen bei der Etablierung des Kotbereiches.
- Abschiebekanten und verriegelbare Schleusen steigern die Arbeitswirtschaftlichkeit.
- Zum Seuchenschutz müssen alle wichtigen Funktionsbereiche auch im Stallinneren zu finden sein.

Die Schweinehalter sind hier deutlich reservierter. Sie wissen um die planungsrechtlichen Hürden, die seuchenhygienischen Risiken und nicht zu vergessen die zusätzlichen Investitionskosten, die mit dieser Haltungsform verbunden sind. Der Berufsstand verschließt sich aber diesem Thema nicht und in den Köpfen einiger Schweinehalter kreisen erste Ge­­danken, wie sie die Auslaufhaltung in ihren Betrieben umsetzen können.

Dabei muss ihnen von Anfang an klar sein, dass es mit einem Loch in der Wand und einem angeschleppten Gatter nicht getan ist. Im Gegenteil: Bereits bei der Planung können wichtige Details schnell unter den Tisch fallen oder es schleichen sich unkorrigierbare Baufehler ein. Deshalb hat die AG „Buchtenstruktur“ des vom BMEL geförderten Netzwerks Fokus Tierwohl die wichtigsten Tipps für die Auslauf­gestaltung zusammengefasst.

Genug Fläche einplanen

Wichtig ist, dass die Größe des Auslaufs zur Tierzahl passt. Nur wenn im Auslauf ausreichend Platz zur Verfügung steht, legen die Tiere klar definierte Liege- und Kotbereiche an. Das ist nicht nur unter Tierwohl-, sondern auch arbeitswirtschaftlichen und betriebshygienischen Aspekten sehr wichtig.

Gesetzliche Platzvorgaben existieren nach dem TierHaltKennzG allerdings erst ab den Haltungsformen 4 und 5. Demzufolge ist z. B. einem 30 bis 50 kg schweren Mastschwein in Haltungsform 4 zusätzlich zum Platz im Stall eine Auslauffläche von mindestens 0,25 m² anzubieten. Bei Schweinen bis zu einem Lebendgewicht von 120 kg sind 0,5 m² pro Tier einzu­kalkulieren.

Die Haltungsform 5 ist den ökologisch wirtschaftenden Betrieben vorbehalten. Das bedeutet, dass hier die Bio-Richt­linien mit noch mal deutlich höhere Platzvorgaben und weiteren Gewichts­unterteilungen greifen. Deshalb sollten die konventionellen Schweinehalter in den Stufen 1 bis 3 zur Orientierung eher auf die Vorgaben in der Haltungsform 4 schauen.

Auch die Gruppengröße spielt bei einem Auslauf eine wichtige Rolle. Bei weniger als 20 Schweinen pro Bucht sind die Ausläufe bei Einhaltung der Min­destplatzvorgaben meist zu klein für eine gute Strukturierung. Aus diesem Grund geht die Empfehlung klar in Richtung 50 Tiere oder mehr pro Gruppe. Diese Größenordnung bietet zudem Vorteile in Bezug auf Arbeitswirtschaftlichkeit und Baukosten.

Süd-Ausrichtung optimal

In der Regel werden die Ausläufe an...