SUS 2/2023

Energie: Nutzen Sie Sparpotenziale

Die Energiepreise sind explodiert. Jetzt rechnen sich Einsparmaßnahmen noch schneller.

Das Thema Energiekosten steht bei den Schweinehaltern weiter oben auf der Tagesordnung. Besonders deutlich wird dies beim Erdgas, das rund doppelt so teuer ist wie vor einem Jahr. Beim Flüssiggas hat sich die Preislage zwar etwas entspannt. Ende 2022 war Flüssiggas dennoch rund 50% teurer als ein Jahr zuvor. Ähnlich dramatisch ist die Lage beim Strom. Dieser war bereits im letzten Quartal 2022 rund 25% teurer als zwölf Monate zuvor. Mit dem Jahreswechsel haben viele Energieversorger die Strompreise nochmals kräftig angezogen. Auf absehbare Zeit dürfte Energie damit für viele Schweinehalter teuer bleiben.

Die Strom- und Gaspreisbremse soll die Kostenexplosion zwar abmildern. Sie greift aber nur für 80% des Verbrauchs. Insbesondere in der Ferkelerzeugung bleiben große Mengen an Strom und Heizstoffen, bei denen die Preissteigerung voll durchschlägt. Klar ist auch, dass die Energiepreisbremse gigantische Haushaltsmittel verschlingt und nur eine vorübergehende Lösung sein wird.

Stromfresser Lüftung

Umso wichtiger ist es, die Energie effizient einzusetzen. Zunächst zum Strom. Auswertungen in bayerischen Ferkelerzeugerbetrieben zeigen, dass der durchschnittliche Strombedarf bei 170 kWh pro Sau und Jahr liegt. Wobei die Schwankungsbreite mit 70 bis mehr als 250 kWh Strom pro Sau enorm ist. Die größten Stromfresser in der Ferkelerzeugung sind mit über 70 kWh pro Sau und Jahr die Lüftung sowie mit knapp 30 kWh jährlich die Infrarotlampen (siehe Übersicht 1). Auch bei den einzelnen Stromverbrauchern gibt es riesige Unterschiede zwischen den Betrieben.

Die größten Einsparpotenziale gestalten sich in der Ferkelerzeugung wie folgt:

  • Moderne Lüftungsregler: 20 bis 60%,
  • Beleuchtung: 60 bis 80%,
  • Moderne Umwälzpumpen: 20 bis 60%.

In der Mast liegt der Stromverbrauch im Mittel der ausgewerteten bayerischen Betriebe bei 27 kWh/Platz und Jahr (siehe Übersicht 2). Mit rund 20 kWh pro Platz ist die Lüftung in Mastbetrieben mit Abstand der größte Stromverbraucher. Dann folgen die Fütterung sowie die Futterzubereitung mit jeweils rund 5 kWh pro Platz und Jahr. Die weiteren Stromverbraucher sind mit insgesamt 10% Anteil in der Mast eher untergeordnet.

Auffallend ist, dass der Stromverbrauch in Mastbetrieben mit Abluftfiltern mit 55 kWh pro Platz und Jahr fast doppelt so hoch ist. In diesen Betrieben entfallen auf die Lüftung und Abluftreinigung zusammen fast 70% des Strombedarfs. In der Mast ist der einzelbetriebliche Einfluss auf den Stromverbrauch ebenfalls hoch.

Die größten Einsparpotenziale beim Strom gestalten sich in der Mast wie folgt:

  • Moderne Lüftungsregler: 20 bis 60%,
  • Futteraufbereitung: 20%,
  • Fütterung: 20 bis 40%.

EC-Ventilatoren einbauen

Es wird deutlich, dass die Lüftung in beiden Produktionsbereichen große Potenziale zur Stromeinsparung bietet. Die Basis bilden die richtige Dimensionierung der Lüftungsanlage sowie die strömungstechnisch günstige Gestaltung der Zu- und Abluftwege. Wichtig ist zudem die regelmäßige Kontrolle und Reinigung aller Lüftungselemente, um Druckverluste zu vermeiden.

Vor allem im abgeregelten...