SUS 6 / 2023

Deutscher Duroc schlägt spanischen

In Deutschland sind Duroc-Eber auf dem Vormarsch. Die Prüfstation Grub hat die Nachkommen von drei verschiedenen Duroc-Endstufenebern mit Piétrain-Nachkommen verglichen.

Unser Autor: Dr. Rudolf Eisenreich, LfL Bayern

Im Norden und Nordwesten Deutschlands sind Duroc-Eber schon seit einigen Jahren auf der Überholspur. Doch auch im stark Piétrain-geprägten Süden zieht die Nachfrage nach Duroc-Endstufenebern an. So stammten im Jahr 2022 bereits 5 % aller verkauften Spermaportionen der Eberstation Kammerlehen der Bayern Genetik von Duroc-Ebern.

Viele Schweinehalter verbinden mit Duroc-blütigen Schweinen eine bessere Fleischqualität aufgrund seines höheren Anteils an intramuskulärem Fett. Au­­ßerdem erhoffen sie sich vitalere und widerstandsfähigere Ferkel, die nach der Geburt zügiger am Gesäuge sind.

Bei den Zuchtzielen der Duroc-Linien gibt es jedoch große Unterschiede: Einige Linien werden auf hohe Magerfleisch­anteile, ähnlich wie die Piétrain-Linien, selektiert, andere auf marmoriertes, schmackhafteres Fleisch.

Um die Mast- und Schlachtleistungen besser einzuschätzen, wurden in der Prüfstation Grub der Bayerischen Staatsgüter unterschiedliche Duroc-Herkünfte geprüft und mit dem Leistungsniveau des Piétrain-Wachstumsebers „Turbo“ der bayerischen Erzeugergemeinschaft und Züchtervereinigung für Zucht- und Hy­bridzuchtschweine (EGZH) verglichen.

Dazu wurden sieben bayerische Duroc-Eber aus der bayerischen Herdbuchzucht, drei Duroc-Eber spanischer Herkunft und vier Eber eines Zuchtunternehmens (Hybrid-Duroc) auf einem Prüfbetrieb eingesetzt und Kreuzungsnachkommen erzeugt. Die Mast ab 30 kg fand an­­schließend an der Prüfstation in Grub statt. Dort wurden die Tiere auch geschlachtet und die Schlachtkörper untersucht.

Duroc mit hohen Zunahmen

In der Mast punkteten die Duroc-Nachkommen mit hohen Tageszunahmen (siehe Übersicht 1). Mit 1.155 g und 1.027 g erreichten die Hybrid- und bayerischen Duroc-Nachkommen die höchsten Wer­te. Die Piétrain-Nachkommen erzielten ein gutes Ergebnis mit 966 g, die spanischen Duroc-Nachkommen dagegen nur 932 g. Tierverluste waren aufgrund der relativ geringen Tierzahlen nicht Gegenstand der Untersuchung.

Bei der Futterverwertung waren die Piétrain- und Hybrid-Duroc-Nachkommen mit 2,42...