Neues Tool gegen Inzucht

Das Inzuchtniveau muss überwacht werden. Hierfür können genomische Daten verwendet werden.

Züchter leben mit der Versuchung, die schädlichen Auswirkungen der Inzucht zu ignorieren – und nur die allerbesten Tiere als Eltern auszuwählen. Diese Versuchung wird verstärkt durch die Tatsache, dass der Erfolg der Zuchtarbeit oft schon in der ersten Generation zu sehen ist, während schädliche Auswirkungen der Inzucht meist erst Generationen später sichtbar werden.

Deshalb ist es wichtig, die Eliteanpaarungen sorgfältig zu planen und dabei immer auch die genetische Varianz im Auge zu behalten. Hierfür können auch genomische Daten herangezogen werden. Denn die Schätzwerte sind genauer als jene, die nach herkömmlichen Methoden und auf der Grundlage der Stammbaum-Informationen berechnet werden.

Im Rahmen einer Promotion an der Universität Aarhus wurden hierzu vier Ansätze verfolgt und bei Zuchtkandidaten verschiedene Regionen des Genoms betrachtet. Das Ergebnis ist so überzeugend, dass das Zuchtunternehmen DanBred diese neuen Erkenntnisse so schnell wie möglich in ihr Zuchtprogramm implementieren möchte.

Auch andere Zuchtunternehmen haben die Möglichkeiten der genomischen Daten im Hinblick auf die Vermeidung von Inzucht erkannt und arbeiten an entsprechende Tools. Das Ziel ist eine größere genetische Variation in den Populationen aufrecht zu erhalten.