Selektion gegen Gebärmuttervorfälle

In den USA nehmen Uterusvorfälle zu. Topigs Norsvin selektiert dagegen.

Gebärmuttervorfälle werden derzeit auf vielen US-Betrieben über alle Sauengenetiken hinweg beobachtet. Zu einem Gebärmuttervorfall kommt es dann, wenn ein Gebärmutterhorn oder beide heraustreten. In der Regel passiert das während oder kurz nach der Geburt. Da es keine Behandlungsmöglichkeiten gibt, müssen die betroffenen Sauen notgetötet werden.

Diese Problematik wird in den USA seit 2014 vermehrt beobachtet. Laut einer Erhebung des Iowa Pork Industry Center liegt der Anteil mittlerweile bei 20 % aller Sauenverluste. Über die Gründe dieser hohen Verlustrate wird noch gerätselt, denn die Ursachen für Gebärmuttervorfälle sind vielfältig: Mykotoxine, Vitaminmangel, Wasserqualität, Krankheiten, Geburtshilfe-Praktiken und die Genetik werden von Experten diskutiert.

Ob es tatsächlich einen Zusammenhang zwischen der Genetik und der Anfälligkeit für Uterusvorfälle gibt, hat TopigsNorsvin untersucht: In einer großen Studie auf einem Vermehrungsbetrieb in den USA fand man heraus, dass die Heritabilität für Gebärmuttervorfälle bei 0,22 liegt. Das heißt, dass sich 22 % der Verluste aufgrund eines Gebärmuttervorfalls auf die Genetik zurückführen lassen, und 78 % durch die Umwelt ausgelöst sind.

Laut TopigsNorsvin ist die Wahrscheinlichkeit, dass eine Sau aufgrund eines Gebärmuttervorfalls gemerzt werden muss, demnach gering- bis mittelgradig vererbbar. Somit kann auch die Zucht einen Beitrag zur Reduktion leisten. Aus diesem Grund selektiert das Zuchtunternehmen in den USA seit Januar 2021 auch gegen Gebärmuttervorfälle.


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