Bioschweine proteinreduziert gefüttert

An der LPA Quakenbrück wurde ein vierphasiges Ökofutterkonzept getestet.

Ökologisch wirtschaftende Schweine­betriebe füttern ihre Mastschweine überwiegend zweiphasig. Der Markt bietet mittlerweile auch vierphasige Futter­konzepte mit insgesamt geringeren ­Rohprotein- und Phosphorgehalten an.

Da die nährstoffangepasste Fütterung für viele Ökobetriebe eine große Herausforderung darstellt, sollte in einem ­Mastversuch an der LPA Quakenbrück geprüft werden, welche Leistungen mit einem zwei- und einem vierphasigen Ökofutterkonzept erzielt werden. Die Ferkel stammten aus einem konventionellen Betrieb und wurden auch als Mastschweine konventionell gehalten.

Insgesamt wurden 112 Ferkel (Topigs Norsvin, PI Select x TN 70) nach Gewicht auf zwei Futtergruppen verteilt und in Zweiergruppen ohne Einstreu gehalten. Häckselstroh wurde als Beschäftigung auf die Liegefläche gestreut.

Die Kontrollgruppe wurde zweiphasig mit einem Vormastfutter bis 70 kg LG und anschließend mit einem Mastfutter gefüttert. Die Versuchsgruppe wurde vierphasig gefüttert: Vormastfutter bis 60 kg, Mittelmastfutter von 60 bis 80 kg, Mastfutter von 80 bis 100 kg und danach ein Endmastfutter bis 122 kg, das mit 14 % Rohprotein und 0,42 % Phosphor deklariert war. Vormast- und Mastfutter waren in beiden Gruppen gleich. Die Prüfung umfasste den Gewichtsbereich von 28 bis 122 kg.

Die Ergebnisse sind in der Übersicht gegenübergestellt.

  • Die zweiphasig gefütterten Kontrolltiere erzielten 1 085 g und die vierphasig gefütterten Versuchstiere 1 095 g Tageszunahmen, der Futteraufwand lag bei 2,49 bzw. 2,50 kg je kg Zuwachs. Die Tiere nahmen täglich 2,69 kg ­(Kontroll-) bzw. 2,74 kg (Versuchsgruppe) auf. Die Unterschiede in der Mastleistung waren nicht signifikant.
  • Die Schweine wurden nach AutoFOM klassifiziert. Die Indexpunkte je kg Schlachtkörpergewicht lagen in der Kontrollgruppe bei 1,015 und in der Versuchsgruppe bei 1,006. Dieser Unterschied war ebenfalls nicht abzusichern.
  • Hingegen verzeichneten die Kontrolltiere ein signifikant niedrigeres Speckmaß und einen höheren MFA Bauch. Mit 13,5 mm bildeten die vierphasig gefütterten Tiere mehr Speck als die zweiphasig versorgten mit 12,9 mm.
  • Die Berechnung der Futterkosten beruhte auf den Nettopreisen im Versuchszeitraum (Oktober 2021 bis Januar 2022). Die Futterkosten je 100 kg Zuwachs lagen in der Kontrollgruppe bei 125,28 € und in der Versuchsgruppe bei 123,81 €.
  • Je Tier wurden folgende Stickstoff- und Phosphat-Ausscheidungen ermittelt: 3,62 kg N und 1,64 kg P2O5 (Kontrollgruppe); 3,54 kg N und 1,60 kg P2O5 (Versuchsgruppe). Somit schieden die vierphasig gefütterten Schweine gut 2 % weniger N und P2O5 aus als die zwei­phasig gefütterten Tiere.

Schlussfolgerungen

In einem Mastversuch an der LPA Quakenbrück wurde geprüft, welche Leistungen mit einem zwei- und einem vierphasigen Ökofutterkonzept zu erzielen sind. Ergebnis: Die vierphasige Fütterung führte zu 2 % geringeren Nährstoffausscheidungen und verursachte knapp 1,50 € niedrigere Futterkosten je 100 kg Zuwachs. Die Leistungen waren gleich. Kontakt: andrea.meyer@lwk-niedersachsen.de


Mehr zu dem Thema