Tragende Sauen mit TMR-Mischung füttern

Kann die bei Kühen bekannte Totale Misch-Ration (TMR) als Fütterungsstrategie für tragende Sauen etabliert werden? Antworten gibt ein Versuch aus Triesdorf.

Mit einem selbstfahrenden Futtermischwagen kann eine Totale-Misch-Ration (TMR) für tragende Sauen auf Basis von Maissilage hergestellt und damit die Futtervorlage mechanisiert werden.

In einem Fütterungsversuch der LLA Triesdorf wurden 51 Sauen, davon 21 Jungsauen, auf eine Kontroll- (= K) und Versuchsgruppe (= V) aufgeteilt. Die Kon­trollsauen wurden mittels einer Abrufstation mit einem Alleinfuttermittel versorgt. Die Versuchsgruppe wurde zweimal täglich mit der Maissilage-TMR gefüttert, die in einem Trog mit einer Länge von 8,5 m vorgelegt wurde.

Die mittlere tägliche Futteraufnahme der Kontrollgruppe lag bei 3,5 kg TM/Sau und Tag. Zusätzlich erhielten die Tiere 100 g Heu je Sau und Tag zur Beschäftigung. Die Sauen der Versuchsgruppe verzehrten durchschnittlich 4,5 kg TM/Tag von der Maissilage-TMR.

Hier die wichtigsten Ergebnisse:

Das Einstallgewicht lag bei den Jungsauen bei 181,8 kg (K) bzw. 187,2 kg (V). Die Altsauen hatten hier bereits ein Gewicht von 250 kg (K) bzw. 251 kg (V) erreicht. Bis zum Umstallen in den Abferkelbereich nahmen die Jungsauen 54 kg (K) bzw. 48 kg (V) zu. Die Altsauen erreichten einen Gewichtszuwachs von 54 kg (K) bzw. 63 kg (V, siehe Übersicht).

Im Abferkelabteil konnte bei den Sauen ein Gewichtsverlust von 54 kg bei der Kontrollgruppe und bei den Sauen der Versuchsgruppe ein signifikant höherer Gewichtsverlust von 76 kg ermittelt werden.

Sowohl die Jungsauen wie auch die Altsauen der Versuchsgruppe haben mit 4,9 bzw. 6,6 mm im Wartebereich einen höheren Zuwachs an Rückenspeck wie die Tiere der Kontrollgruppe.

Bei den Altsauen war die Anzahl der lebend geborenen wie auch der abgesetzten Ferkel in den beiden Gruppen vergleichbar. Bei den Jungsauen wurden in der Versuchsgruppe sowohl weniger lebend geborene Ferkel (-2,17) als auch weniger gesamt geborene Ferkel (-1,7) gezählt.

Bei den erforderlichen Ferkelbehandlungen aufgrund von Saugferkeldurchfall waren bei den Jungsauen 1,69 (K) bzw. 1,71 (V) Behandlungstage je Ferkel erforderlich. Bei den Altsauen ist auffallend, dass in der Kontrollgruppe lediglich 0,2 Behandlungstage im Vergleich zu 1,6 bei der Versuchsgruppe erforderlich waren.

Bleibt festzuhalten

Maissilage kann in Mengen von mehr als 2 kg Frischmasse pro Tag als Futterkomponente bei tragenden Sauen eingesetzt werden. Auch ist die Einsatzfähigkeit einer Totalen-Misch-Ration (TMR) auf der Basis von Maissilage gegeben. Allerdings werden regelmäßige Kontrollen der Rückenspeckentwicklung sowie eine Mykotoxin-Analyse der eingesetzten Silage empfohlen.

Kontakt: Leonhard.Durst@hswt.de

Originalbericht


Mehr zu dem Thema