30 % weniger Ammoniak dank Proteinsenkung

Viele Betriebe müssen den Ammoniakanfall künftig senken. Die Fütterung ist ein effektiver Hebel.

Schweinehalter sollten sich mit der Ammoniakbelastung im Stall intensiv auseinandersetzen. Dafür sprechen mehrere Gründe: Die neue TA Luft kann für große BImSch-Ställe die Nachrüstung von Ab­­luftfiltern oder die Senkung des Am­­moniakanfalls um 40 % vorschreiben. Auch in der Nutztierhaltungsverordnung wurden die Vorgaben für Ammoniak verschärft. Im Tierbereich dürfen 20 ppm NH3 nicht überschritten werden. Längere NH3-Belastungen können die Atemwege reizen und die Tiergesundheit und das Tierwohl gefährden. Gleiches gilt für den Tierbetreuer.

Ammoniak ist ein umweltrelevantes Gas, das im EU-Mittel zu etwa 25 % aus der Schweinehaltung stammt. Der Druck zur Emissionsminderung wächst. Die Hauptquelle für Ammoniak aus der Schweinehaltung ist die schnelle Hydrolyse von Harnstoff aus dem Urin mithilfe des Enzyms Urease. Nennenswerte NH-Mengen können zudem beim Abbau unverdauter Proteine in der Gülle entstehen. Beide Prozesse sind stark abhängig vom Proteingehalt im Futter, der Temperatur sowie dem pH-Wert.

Ein effektiver und vergleichsweise günstiger Hebel zur Senkung des Ammoniakanfalls ist die Fütterung. Überschlägig gilt: Ein Prozentpunkt weniger Rohprotein im Futter kann den Ammoniakausstoß um rund 10 % senken. Auch die Zugabe von Futtersäuren kann die Bildung des Schadgases mindern.

Versuch mit 576 Mastferkeln

Um die Effekte genauer quantifizieren zu können, hat die Forschungsanstalt der niederländischen Uni in Wageningen umfangreiche Versuche in der Schweinemast durchgeführt. Hierzu wurde der Rohproteingehalt im Futter abgesenkt und die Rationen mit Benzoesäure und Kalziumformiat angesäuert. Die Versuche sollten vor allem den Einfluss auf den Ammoniakgehalt zeigen. Zudem...