Erfolgreich mit Hygiene und Güllekühlung (EuPig)

Der niederländische Landwirt Kees van der Meijden führte zahreiche Innovationen ein. Er wurde für sein Betriebsmanagement ausgezeichnet.

Der niederländische Landwirt Kees van der Meijden wurde für sein Betriebsmanagement ausgezeichnet. Er baute seinen Betrieb mit 1 000 Sauen und Ferkelaufzucht nach einem Brand im Jahr 2013 komplett neu wieder auf und führte zahlreiche Innovationen ein. Die Tiergesundheit und das Leistungsniveau verbesserten sich dadurch deutlich. Antibiotika müssen kaum noch verschrieben werden. Parallel sanken die Produktionskosten.

Maßnahmen

Der komplette Betrieb wurde neu strukturiert, um ein strenges Hygienekonzept umsetzen zu können. Um Kreuzkontaminationen zu vermeiden, wurden je Tierkategorie unterschiedliche Farben eingeführt. Zum Beispiel wurde der Abferkelstall blau gestaltet, vom Bodenbelag bis zu den Arbeitsmaterialien und Geräten.

Im Abferkelabteil wurde ein neues Kühlsystem im Güllebereich verbaut. Es handelt sich um eine Kühlplatte, die in die Güllewanne gelegt wird. Die Gülle wird so unter 15 °C gekühlt und die frei werdende Wärme in Energie für das Anwärmen des Ferkelnestes genutzt. Das senkt nicht nur die Ammoniakemissionen, sondern spart auch Strom.

Der Betrieb setzt auf regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter zu Hygienethemen und zum Tierverhalten. Alle im Stall Tätigen sind verpflichtet, Arbeitsprotokolle anzufertigen. Das hat zu einer Standardisierung und Optimierung von Arbeitsprozessen beigetragen und alle Mitarbeiter haben immer denselben Informationsstand. Das führt zu zielgerichteten und abgestimmten Entscheidungen, die das Leistungsniveau des Betriebes positiv beeinflusst hat.

Kees van der Meijden ist mit seinem Konzept derart erfolgreich, dass er mittlerweile Schulungen für andere Schweinehalter anbietet.

Nutzen/Kosten

Der Einsatz von Antibiotika ist auf nahezu Null gefallen. Die Ammoniakfreisetzung wurde um 85 % reduziert. Das kommt Tieren und Mitarbeiter zugute. Die Anzahl der abgesetzten Ferkel konnte um ein Ferkel je Sau und Jahr gesteigert werden. Der Betrieb liegt heute bei 33 abgesetzten Ferkeln je Wurf.

Die Zunahmen in der Ferkelaufzucht und Mast konnten ebenfalls verbessert werden. Gesunde Mastschweine erreichen das Schlachtende heute deutlich früher. Durch die Kühlplatten im Güllesystem sanken die Energiekosten. Die Investitionen für die Innovationen werden mit 1 500 € pro Sau angegeben.


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