Index für höhere Geburtsgewichte (EUPig)

Frankreich: Eine Gruppe Sauenhalter meldet regelmäßig die Geburtsgewichte. Der daraus kalkulierte Kalinat-Index hilft die Fütterung und die Selektion zu verbessern.

Dank der Zucht sind die Wurfgrößen kontinuierlich gestiegen. Leider haben auch die Ferkelverluste zugenommen. Einige Zuchtorganisationen haben darauf bereits reagiert und ihre Zuchtziele angepasst. Mütterlichkeit, Wurfausgeglichenheit und Ferkelvitalität sind heute stärker in den Fokus gerückt. In Frankreich haben 30 Landwirte eine Datenbank für Geburtsgewichte aufgebautund arbeiten mit diesen Werten. Diese Best Practices-Lösung wurde der EUPig-Innovation-Group gemeldet und ausgezeichnet.

Innovation aus Frankreich

Die Geburtsgewichte werden über ein Online-Tool gemeldet, und es wird das Verhältnis zwischen den Ist-Werten und den Zielgewichten errechnet. Der so kalkulierte sogenannte Kalinat-Index wird den Sauen zugewiesen. Liegt die Kennzahl über 1, ist dies ein Indikator für eine gute Qualität der geborenen Ferkel. Liegt der Wert unter 1, kann der Landwirt während der Tragezeit z.B. die Futterration anpassen. Bleiben diese Maßnahmen erfolglos, werden die Kalinat-Indizes auch für die Selektionsentscheidungen genutzt.

Dadurch, dass fortwährend Geburtsgewichte in die Datenbank eingepflegt werden, wird der Kalinat-Index immer genauer. Dies setzt voraus, dass das Wiegen der Würfe in den Arbeitsablauf integriert und mit anderen Pflegemaßnahmen kombiniert wird. Nach Aussagen der Landwirte nimmt es nicht wesentlich mehr Zeit in Anspruch als das Notieren der Gewichte auf den Sauenkarten. Die kleinsten Ferkel werden zudem mit einem Farbstift markiert, um ihre Überwachung während der Laktationsperiode zu optimieren.

Hoher Nutzen

Einem teilnehmenden Ferkelerzeuger wurde für 24% seiner Sauenherde ein schlechter Kalinat-Index berechnet. Der Landwirt steigerte für diese Sauen die Futtermenge während der Trächtigkeitsperiode bis zur Geburt. Das mittlere Geburtsgewicht verbesserte sich um 180 g je Ferkel. Die Verlustrate der lebend geborenen Ferkel sank um 2,6% und es konnten pro Wurf 0,4 Ferkel zusätzlich abgesetzt werden. Der Anteil der Sauen mit einem niedrigen Kalinat-Index sank von 24 auf 19%. Die durchschnittlichen Geburtsgewichte stabilisierten sich, trotz weiterer Fruchtbarkeitssteigerung von 15,1 auf 16,5 lebend geborene Ferkel in vier Jahren.

Durch die Meldung der Geburtsgewichte in die Datenbank und Nutzung des Kalinat-Indexes sanken die Produktionskosten um 2,3% pro Ferkel. Die Fixkosten verringerten sich um 2,8% pro Ferkel. Die ökonomischen Vorteile durch weniger Ferkel mit niedrigem Absetzgewicht wurden nicht bewertet. Für die Nutzung des Online-Tools und die Index-Berechnung fallen für die teilnehmenden Betriebe keine Gebühren an. Die Kosten für eine professionelle Ferkelwaage werden mit 400 € angegeben.

Weitere Beispiele für Innovationen finden Interessierte im Internet auf der Seite www.eupig.eu


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