NL: Ausstiegsprogramm stößt auf Interesse

Bislang haben sich bereits knapp 300 Betriebe für das staatliche Aufkaufprogramm angemeldet.

Im Frühjahr erhielt die niederländische Regierung von der Europäischen Kommission die Erlaubnis, ein rund 1,47 Mrd. € schweres Aufkaufprogramm für tierhaltende Betriebe zu starten. Ziel des Programmes ist es, in Naturschutzgebieten den Stickstoffaustrag aus der Landwirtschaft massiv zu verringern.

Die Anmeldephase läuft nun bereits mehrere Monate und bislang haben 644 Tierhalter ihr Interesse an dem zweigleisigen Ausstiegsprogramm bekundet. Mehr als die Hälfte der Anmeldungen entfallen konkret auf das mit 975 Mio. € ausgestattete LBV-plus-Entschädigungspaket. Dieses Paket steht nur den Viehzuchtbetrieben mit den höchsten Stickstoffemissionen offen und unter bestimmten Bedingungen werden hier Entschädigungssätze von bis zu 120 % gezahlt. Für eine Teilnahme am rund 500 Mio. € schweren LBV-Standardpaket müssen die Betriebe nicht so hohe Emissionswerte erreichen. Allerdings werden hier auch nur bis zu 100 % der Verluste ausgeglichen, die bei der Einstellung der Tierhaltung entstehen würden.

Die mit Abstand meisten Anträge für die beiden Entschädigungspakete stellten Schweinehalter. Sie kommen auf 290 Stück an der Zahl. Dahinter folgen 114 Geflügelbetriebe, 111 Milchviehalter und 42 Kälbermäster. Die restlichen Anträge stammen von Betrieben mit gemischter Tierhaltung. Wenig überraschend kommt der überwiegende Teil der interessierten Schweinehalter aus den Veredlungshochburgen Limburg (87) und Brabant (86). Auch das Gelderland ist mit 69 Anmeldungen stark vertreten.

Laut der für das Programm verantwortlichen niederländischen Wirtschaftsorganisation RVO geben die bisherigen Anmeldezahlen einen guten Überblick über das Interesse unter den Viehhaltern. Die Organisation betont aber, dass das Programm noch läuft und sich Betriebe anmelden können. Außerdem sind die eingegangenen Anträge bislang nicht final geprüft und auch die Landwirte können von einem Rücktrittsrecht Gebrauch machen. Wie viele Betriebe also letztlich mitmachen bzw. in welcher Größenordnung die Tierbestände reduziert werden, ist derzeit unklar.