VEZG hält Schweinepreis stabil

Der schwache Inlandskonsum drückt EU-weit die Preise. Diese Woche kann sich die VEZG-Notierung aber halten.

Nachdem die VEZG-Notierung über Wochen ihr hohes Niveau von 2,50 €/Idx bestätigte, gab es in der letzten Woche einen Preisabschlag von satten 10 Cent. In der laufenden Woche kann sich die VEZG zwar erfolgreich dem Druck widersetzen. Europaweit müssen die Erzeugernotierungen aber einiges an Gegenwind aushalten. So verzeichneten z. B. die Schweinehalter in den Niederlanden ebenfalls ein Minus von 10 Cent, wenn auch verteilt auf zwei Wochen. Die französischen Berufskollegen mussten in der Vorwoche einen Abschlag von 7 Cent hinnehmen. Selbst die Spanier, die sich sonst in der Urlaubszeit über eine sehr feste Notierung freuen können, gingen um 2 Cent runter. Hier ist allerdings zu berücksichtigen, dass deren korrigiertes Preisniveau von 2,62 € im EU-Schweinepreisvergleich der ISN seinesgleichen sucht. Deutschland notierte in diesem Ranking in der letzten Woche mit 2,35 € hinter Frankreich (2,47 €) auf dem dritten Rang. Das Notierungsniveau halten konnte dagegen Dänemark. Das Nachbarland trägt aber auch im Preisvergleich unter den großen EU-Schweineproduzenten mit umgerechnet 2,04 € seit langem die rote Laterne.

Ausgelöst wurde dieser europaweite Preisrutsch durch das Handelsgebaren der Schlachtunternehmen. Diese forderten ungeachtet des überschaubaren Lebendangebotes bereits seit einigen Wochen Notierungskürzungen, weil die wechselhafte Witterung und die Ferienzeit in vielen Ländern den Inlandskonsum ausbremst und die hohen Erzeugerpreise das Drittlandgeschäft erschweren. Dass dies nicht gänzlich von der Hand zu weisen ist, könnte man auch aus der jüngsten Halbjahresbilanz 2023 zum China-Geschäft ableiten. Hier blieb Spanien zwar Hauptanbieter, in einem aber gesamtgesehen wieder deutlich anziehenden Handel konnten die Iberer ihren Absatz nur unterdurchschnittlich um 2,4 % auf 351.700 t erhöhen. Erheblich erfolgreicher lief es dagegen für die brasilianischen Exporteure mit ihren niedrigen Einstiegspreisen. Sie konnten das Liefervolumen an frischem und gefrorenem Schweinefleisch in die Volksrepublik um mehr als 30 % auf 220.800 t ausbauen.

Der schwächelnde Schlachtschweinemarkt schlägt auch auf den Ferkelmarkt durch. Die VEZG hat ihre Preisempfehlung für die laufende Woche bereits um 5 € nach unten korrigiert, was einen Nord-West-Basiserlös von 88 € für ein 25 kg-Ferkel bedeuten würde. Die Nachfrage nach Ferkeln ist nicht mehr so hoch, wie noch vor wenigen Wochen und die Händler müssen sich erstmals seit langer Zeit wieder etwas Strecken, um die Tiere zeitnah vermarktet zu bekommen. Viele Mäster pokern jetzt auf weiter fallende Einstallpreise. Speziell die Niederländer bekommen zudem zu spüren, dass die Spanier verhaltener ordern, weil die jetzt aufgestallten Tiere erst nach der Urlaubssaison schlachtreif sind.