Dänen leiden unter schwachem Export

Die sinkenden Exporte von Ferkeln und Fleisch sorgen für einen deutlichen Bestandsabbau.

Die deutschen Schweinehalter schauen allein schon aufgrund des regen Ferkelhandels auch immer wieder auf die Entwicklungen in Dänemark. Heribert Breker von der Landwirtschaftskammer NRW hat sich die dortigen Viehzählungsergebnisse angeschaut und in seiner Analyse auch einige Parallelen zur hiesigen Lage herausgestellt.

So wurde bei der Viehzählung am 1. Januar 2023 in Dänemark erneut ein drastischer Rückgang des Schweinebestandes festgestellt. Demnach fiel die Gesamtzahl der Schweine im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 12 % auf nur noch 11,5 Mio. Tiere zurück. Die Sauenzahlen gingen ebenfalls deutlich nach unten und zwar von 1,03 Mio. auf 0,91 Mio. Tiere. Das entspricht einem Rückgang um über 13 %.

Hauptgrund für den Rückbau bei unseren nördlichen Nachbarn ist die fehlende Wirtschaftlichkeit. Die dänische Schweinehaltung war in den letzten Jahren von zahlreichen Belastungen stark betroffen:

  • Die Covid-bedingten Erschwernisse bei der Schlachtung und Verarbeitung
  • Der stark rückläufige Exportabsatz im EU-Binnenmarkt und im Drittlandgeschäft bei einem Selbstversorgungrad von über 600 %
  • Die eingebrochenen Ferkelausfuhren in Richtung Deutschland und Polen angesichts eines früheren Volumens von mehr als 13 Mio. Ferkeln je Jahr
  • Die gestiegenen Futter- und Energiekosten
  • Die inflationsbedingt nachgebende Inlandsnachfrage nach Fleisch

Während in jüngster Zeit in vielen EU-Mitgliedstaaten die Schweinepreise stark angezogen haben, entwickeln sich die Preise in Dänemark nur sehr langsam nach oben. Branchenkenner erklären das mit der hohen Abhängigkeit der Dänen vom Drittlandexport. Dort haben sich die Preise zuletzt nicht so positiv entwickelt wie in der EU.