EU-Landwirte sollen mehr Getreide anbauen

Die EU-Kommission will den Green Deal teilweise aussetzen, um die heimische Produktion zu erhöhen.

Die EU-Kommission hat ein Hilfspaket für den Agrarsektor aufgelegt, um die Folgen des Ukraine-Krieges abzufedern und die Ernährungssicherung zu gewährleisten. Sie reagiert auf die drohende Lebensmittelknappheit und die stark gestiegenen Preise für Getreide und Sonnenblumenöl und will in diesem Jahr den „Green Deal“ zum Teil aussetzen, um die Produktion von Futter- und Lebensmitteln auszuweiten.

DBV-Präsident Joachim Rukwied begrüßt die Vorschläge der EU-Kommission: „Wir müssen alles daran setzen, die eigene Erzeugung innerhalb der EU zu stabilisieren. Wenn der EU-Agrarministerrat den Anbau von Eiweiß- und Energiepflanzen auf ökologischen Vorrangflächen empfiehlt, dann sollte das in Deutschland wie in der gesamten EU zu gleichen Bedingungen umgesetzt werden", so Rukwied. Die deutschen Bauern seien bereit, ihren Beitrag zu leisten, um die Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen und zur Stabilisierung der Marktlage.

Die Versorgung der EU selbst ist durch den Krieg in der Ukraine nicht gefährdet, wie die Kommission in dem Papier gleich mehrfach betont. Auf dem afrikanischen Kontinent sieht es anders aus. Dort beziehen Länder wie Ägypten, Eritrea oder Sudan mehr als 70 % ihres Weizens aus der Ukraine und Russland.