Gewinnrückgang für größten Fleischproduzenten​ ​

Seuchenzüge, Ukraine-Krieg und hohe Futterkosten haben den Konzern viel Gewinn gekostet.

Der weltweit größte Fleischhersteller, die brasilianische JBS SA, hat im zweiten Quartal 2022 gegenüber der Vorjahresperiode einen höheren Umsatz erzielt, musste aber aufgrund gestiegener Kosten Gewinneinbußen hinnehmen. Wie aus den kürzlich veröffentlichten Geschäftszahlen hervorgeht, stiegen die Erlöse um 7,7 % auf umgerechnet 17,6 Mrd. €. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBIDTA) blieb mit 1,98 Mrd. € aber um 11,5 % unter dem Resultat des Vorjahresquartals; der Nettogewinn des global agierenden Unternehmens war um 9,8 % auf 756 Mio. € rückläufig.

JBS-Hauptgeschäftsführer Gilberto Tomazoni zeigte sich angesichts der zahlreichen Herausforderungen im Inland und weltweit mit dem Ergebnis zufrieden, zumal die EBIDTA-Marge mit 11,2 % im zweistelligen Bereich gehalten werden konnte. Die Fähigkeit des Unternehmens, verschiedene Geschäftsbereiche in unterschiedlichen Ländern und Kulturen zu betreiben, bringe ein gewisses Maß an Stabilität mit sich, hob Tomazoni hervor. Unter anderem dämpften die in den USA rückläufige Schweineproduktion und der geringere Export nach Asien das Geschäft. Die Erlöse sanken hier gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,2 % auf 1,99 Mrd. €, das Ergebnis vor Steuern um 20,4 % auf 130 Mio. €.

Tierkrankheiten wie die Geflügelpest, politische Konflikte wie der Ukraine-Krieg und hohe Futterkosten würden jedoch Gegenwind in diesem Sektor erzeugen, so JBS. Sehr gut entwickelte sich zudem das Tochterunternehmen Seara für verarbeitete Lebensmittel mit einem Umsatzanstieg von 19,5 % und JBS Australien mit einem Erlösplus von 22,5 %, was jeweils auch von höheren Gewinnmargen begleitet war. AgE


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