Globaler Fleischmarkt verliert an Dynamik

Vor allem durch die steigende Nachfrage in Asien wird der Fleischverbrauch aber weiter wachsen.

Die Zunahmen bei der weltweiten Erzeugung und dem Verbrauch von Fleisch werden von 2021 bis 2030 geringer ausfallen als in der vorherigen Dekade. Diese Prognose findet sich in dem am vergangenen Montag gemeinsam von der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichten Bericht zur Entwicklung des globalen Agrarmarktes. Demnach soll die Fleischproduktion - ausgehend vom Basiszeitraum 2018 bis 2020 - bis 2030 um 43,8 Mio. t oder 13,3 % auf 373,8 Mio. t steigen. Beim Verbrauch wird ein ähnliches Plus von 13,5 % auf 371,7 Mio. t erwartet, wobei die Bevölkerungszunahme wesentlicher Treiber ist. In den Ländern mit hohem Einkommen soll dagegen der Fleischkonsum eher ab- als zunehmen. Im Vergleich zur vorigen Dekade würde sich die jährliche Wachstumsrate bei der Produktion von 1,42 % auf 1,16 % abschwächen, beim Verbrauch von 1,43 % auf 1,17 %.

Den größten Beitrag zu einer weltweit steigenden Fleischerzeugung wird der Prognose zufolge Asien mit einem Zuwachs von 26,2 Mio. oder 19,3 % auf 162,1 Mio. t leisten. Verantwortlich hierfür ist China mit einem Plus von 19,7 % auf fast 95 Mio. t, weil dort nach der Afrikanischen Schweinepest (ASP) nicht nur die Schweinebestände, sondern auch die Geflügelproduktion kräftig aufgestockt werden dürfte. Ähnliches gilt für das ebenfalls von der Tierseuche betroffene Vietnam mit einer voraussichtlichen Steigerung von 39,2 % auf 6,8 Mio. t. Auch für die USA und Brasilien werden im Prognosezeitraum höhere Fleischmengen erwartet. Der stärkste relative Anstieg soll jedoch in Afrika mit 25,6 % auf 22,9 Mio. t erfolgen. Rund 84 % des zusätzlichen Fleisches wird den Prognosen zufolge bis 2030 in Entwicklungsländern erzeugt werden, zu denen allerdings auch China zählt. Für die Europäische Union wird als einzige Region eine Abnahme des Fleischaufkommens erwartet, und zwar von 2,5 % auf 43,2 Mio. t.

Der globale Handel mit Fleisch soll laut FAO und OECD in den Jahren bis 2030 um rund 8 % zunehmen, doch wäre der internationale Warenverkehr damit erheblich weniger dynamisch als in der vergangenen Dekade. Lag die jährliche Wachstumsrate bei den Importen von 2011 bis 2020 noch bei gut 3 %, soll sie nun bis zum Prognoseende im Mittel weniger als 1 % betragen. Hierbei wirkt sich insbesondere aus, dass Chinas Einfuhrbedarf an Schweinefleisch nach dem Ende der ASP kleiner ausfällt; gegenüber dem Basiszeitraum 2018 bis 2020 soll er bis 2030 um 1,15 Mio. t oder 43 % auf 1,51 Mio. t sinken. Aufgrund der Bedeutung der Volksrepublik hat das globale Auswirkungen, denn die weltweiten Ex- und Importe von Schweinefleisch sollen mit etwa 9,9 Mio. t in zehn Jahren leicht unter dem Niveau des Ausgangszeitraums liegen.


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