IGS Thüringen: Schweinehalter fordern klare Positionierung der Politik

Auf dem 2. Thüringer Schweinegipfel Anfang Februar erwarten die Tierhalter zukunftsfeste Aussagen, wie es mit der Schweinehaltung weitergehen soll.

„Die Zukunft der Schweinehaltung in Thüringen war noch nie unsicherer als in diesem Jahr. Mit Widersprüchen, Ankündigungen, Forderungen und ständig neuen Auflagen aus der Politik in Europa, Bund und Land wird es eine Sicherheit für die Schweinehaltung nicht geben“, ist sich die Interessengemeinschaft der Schweinehalter in Thüringen (IGS) einig.

Am 2. Februar 2023 soll der 2. Thüringer Schweinegipfel in Waltershausen soll den 200 Schweinehaltern in Thüringen und vielen Berufskollegen aus benachbarten Bundesländern Klarheit darüber bringen, welchen Realitäten sich die Landwirte stellen müssen, welche Zukunft welche Betriebsform konkret hat und welche Positionen der Bund und der Freistaat beziehen.

Selbstversorgungsgrad von unter 75 %

Andrè Telle, Vorstandsvorsitzender der IGS Thüringen und Leiter einer Agrargenossenschaft in Ostthüringen, bringt es auf den Punkt: „Mit 621.000 Schweinen erreichen wir in Thüringen aktuell einen Selbstversorgungsgrad von unter 75 %. Wir sind mittlerweile ein „schweinearmes Bundesland“ und müssen mit weiterem Rückgang der Tierhaltung rechnen. Wir brauchen Planungssicherheit, aber wir erleben Willkür ohne fachlichen Sinn!“

Telle macht die Unsicherheit der Schweinehalter an einem Beispiel deutlich: „Wir sind dabei, den Abferkelbereich gesetzeskonform mit Bewegungsbuchten von mind. 6,5 m² Fläche umzugestalten. Im Dezember 2022 wurden überraschend neue „Ausführungshinweise zur TierSchutz-Nutztierhaltungsverordnung“ veröffentlicht. Danach soll Sauen zukünftig ein Wenderadius von mindestens zwei Metern in der Bewegungsbucht zur Verfügung stehen. Was ist denn jetzt verbindlich: Das Gesetz oder die willkürlichen Vorgaben der Länderarbeitsgruppe?“

Vorträge und Diskussionen

Die Referenten des 2. Schweinegipfels sind Prof. Dr. Thomas Herzfeld vom Leibniz-Institut für Agrarentwicklung und Transformationsökonomien aus Halle (Saale), PD Dr. Hinrich Snell vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft, Prof. Dr. Jörg Oldenburg vom Ingenieurbüro Oldenburg aus Oederquart und Prof. Dr. Wilhelm Pflanz von der Hochschule Weihenstephan. Neben den Fachvorträgen sind ausführliche Diskussionen geplant.

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