Markt: Weiteres Preisplus erwartet

Experten erwarten einen weiteren deutlichen Anstieg der Notierungen für Schlachtschweine und Ferkel.

Nachdem es wochenlang am Schweinemarkt nicht vorwärts ging, legt die VEZG-Notierung in der vergangenen Woche (2.3.) um historische 18 Cent zu. So stark war die Notierung seit der Einführung des Euros noch nie in einer einzigen Woche gestiegen. Zusammen mit den kleineren Preisanhebungen der beiden Vorwochen wird jetzt auf einem Niveau von 1,50 €/Idx notiert.

Unbestritten ist, dass dieser Erzeugerpreis noch lange nicht ausreicht, um speziell vor dem Hintergrund der extrem hohen und zuletzt weiter gestiegenen Futterkosten eine kostendeckende Mast zu betreiben. Dass die Notierung in drei Wochen um 30 Cent zulegen konnte, macht allerdings Hoffnung, dass sich der Markt nun weiter zugunsten der wirtschaftlich schwer gebeutelten Erzeuger dreht.

Es bleibt jetzt abzuwarten, wie die großen Schlachter auf dieses gewaltige Notierungsplus reagieren. Bis zuletzt wurde darauf verwiesen, dass sich sowohl das In- als auch das Auslandsgeschäft nur sehr träge bewegen würden und es an positiven Impulsen fehlt. Das größte Pfund der Erzeuger scheint daher das sich weiter verknappende Lebendangebot zu sein. Dem Vernehmen nach werden Schlachtschweine händeringend gesucht und die deutschen Schlachter sollen sogar aufgrund des begrenzten Angebotes den Lebendmarkt u. a. in Belgien sondieren.

Jetzt arbeitet die Zeit für die Erzeuger und die Abgabebereitschaft ist trotz der immensen Futterkosten verhalten. Denn in den kommenden Wochen wird das Grillfleischgeschäft an Fahrt aufnehmen, das Ostergeschäft steht vor der Tür und weitere Corona-Beschränkungen sollen wegfallen. Angesichts dessen, dass die Fleischunternehmen für die Verarbeitung größerer Mengen eine gewisse Vorlaufzeit benötigen, steht einer weiter steigenden Nachfrage am Fleischmarkt bzw. Lebendmarkt nicht viel im Wege. Marktexperten rechnen damit, dass sich das auch in der laufenden Woche in einem erneuten Notierungssprung niederschlagen wird.

Durch die stark angezogenen Schlachtschweinepreise zeigt auch endlich der Ferkelmarkt die dringend notwendigen Impulse. Nachdem die VEZG in der vergangenen Woche ihre Preisempfehlung (25 kg; 200er-Partie) mit einem Plus von 4,50 € auf 29 € ausschrieb, wird für die laufende Woche ein Preis von 42 € ausgegeben. Hier zeigen sich die bekannten Marktmechanismen und die Nachfrage kann bei stark ansteigenden Notierungen kaum gedeckt werden.


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