Lebensmittelhandel stopft die Taschen voll

Laut Auswertungen hat der LEH seine Marge beispielweise beim Hackfleisch vervierfacht.

Die Zahlen schockieren. Während die Schweinehalter die letzten Jahre ums Überleben kämpften, hat sich der deutsche Lebensmittelhandel die Taschen vollgestopft. Dies zeigen Auswertungen von Prof. Thomas Roep von der Hochschule Rhein-Ruhr-Sieg.

Demnach hat der LEH den Verkaufspreis von gemischtem Hackfleisch seit 2017 von knapp 4,80 auf fast 8 €/kg stark angezogen. Die Verteuerung um 67 % nutzte der Handel vorrangig, um seinen Anteil am Verkaufserlös von 9 auf 27 % zu verdreifachen!

Hingegen erhielten die Landwirte im letzten Jahr erstmals weniger als 50 % des Verkaufserlöses für Hackfleisch. Auch der Erlösanteil der Fleischbetriebe ging von 26 auf 18 % binnen fünf Jahren zurück.
Mit diesem Vorgehen konnte der Lebensmittelhandel seine Marge beim gemischten Hack binnen fünf Jahren von 0,43 auf 2,17 €/kg erhöhen. Das ist ein Plus von über 400 % bzw. 1,75 €/kg. Hiervon entfielen 0,99 €/kg auf die Verbraucher, die schlichtweg mehr bezahlen mussten. Weitere 0,66 € gingen zu Lasten der Landwirte sowie 0,10 € auf Kosten der Fleischbetriebe, indem der Lebensmittelhandel ihnen nicht mehr die vollen Produktionskosten erstattete. Fazit: Der LEH nutzt seine Marktmacht immer brutaler aus. Hohe Verkaufspreise belasten den Konsum. Während das Preisdumping im Einkauf die Existenz der Erzeuger gefährdet.