Markt: Gedrückte Stimmung

Die Notierung fängt sich, aber der schwache Fleischmarkt bereitet Sorgen.

Der Schweinemarkt räsentiert sich nach den jüngsten Anpassungen der Erzeugerpreise etwas ausgeglichener. Angesichts der fallenden Preise war die Abgabebereitschaft bei den Mästern zuletzt hoch und die eher kühlen Sommermonate haben für reibungslose Mastdurchgänge mit manierlichen Tageszunahmen gesorgt. In der Folge trifft ein vermeintlich großes Angebot an Schlachtschweinen auf eine zurückhaltende Nachfrage der Roten Seite. Dennoch kann die VEZG die Notierung in der laufenden Woche auf einem Niveau von 2,30 €/Idx halten.

Europaweit sind die Schlachter und Verarbeiter nicht mit dem Warenabsatz im Fleischmarkt zufrieden. Das weiterhin unbeständige Wetter in Nordwesteuropa hält das ohnehin auslaufende Grillfleischgeschäft weiter klein und im Drittlandexport müssen sich die europäischen Akteure weiterhin mit Billigangeboten aus den USA oder Brasilien rumschlagen.

Abseits der schwachen Absatzmärkte kämpfen auch wohl aktuell viele deutsche Fleischunternehmen mit der katastrophalen Personalsituation. Der Geschäftsführer der Schweinevermarktung Rheinland, Dr. Frank Greshake, berichtet, dass derzeit noch viele osteuropäische Arbeitskräfte im Heimaturlaub sind und längst nicht alle danach wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Durch die hohe Fluktuation seien in einigen Betrieben kaum noch geregelte Arbeitsabläufe möglich und Schlacht- bzw. Verarbeitungskapazitäten können nicht voll ausgeschöpft werden.

Auch wenn gerade deutsche Ferkel ein verhältnismäßig knappes Gut bleiben, hat die Vermarktung doch an Schwung verloren. Die ein oder andere Partie bleibt etwas länger liegen und die VEZG musste auch mit Blick auf die Schlachtschweinepreise ihre Preisempfehlung um satte 8 € nach unten korrigieren. Ähnlich präsentiert sich auch das Preisgefüge in den Niederlanden und Dänemark.