Markt tritt auf der Stelle

Das steigende Lebendangebot zehrt die leichten Nachfrageimpulse auf.

Dem deutschen Schlachtschweinemarkt fehlen weiter entscheidende Impulse. Zwar bahnt sich langsam das Weihnachtsgeschäft an und am Fleischmarkt wird von einer steigenden Nachfrage nach Verarbeitungsware, wie Schultern, Nacken, Bäuche und Speckvarianten, gesprochen. Diese leichte Aufhellung des Marktklimas reicht aber gerade aus, um den saisontypischen Anstieg des Lebendangebotes abzufangen. Unter dem Strich blieb der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) wenig anderes über, als in der vergangenen Woche erneut das für die Erzeuger ruinöse Notierungsniveau von 1,20 €/Idx zu bestätigen. Immerhin reichte die Nachfrage am Ferkelmarkt aus, dass die VEZG hier die Preisprognose für die laufende Woche um 1 € auf 19 € (25 kg; 200er Gruppe) anhob.

Neben dem Anstieg des Lebendangebots war jüngst wieder deutlich zu erkennen, dass die Schweine immer schwerer an den Haken kommen. So sorgte zwar der Feiertag zu Monatsbeginn für den Wegfall eines Schlachttages. Das viel größere Problem stellen aber nach wie vor die personellen Engpässe in den Schlacht- und Zerlegebetrieben dar. Die Schlachter beklagen seit Monaten, dass sehr viele Arbeitskräfte im Zuge der Pandemie und dem Wegfall der Werkverträge für den Fleischsektor in andere Branchen gewechselt sind.

Bauschmerzen bereitet auch weiterhin das China-Geschäft. Für dieses sind die deutschen Exporteure zwar ASP-bedingt gesperrt. Sollten hier aber große Schweineproduzenten in der EU, wie Spanien oder Dänemark, wieder bessere Geschäfte machen, würde dies dem vollgelaufenen EU-Schweinemarkt entlasten. Der ISN zufolge kann davon allerdings nicht gesprochen werden. Eher beklagen verschiedene EU-Mitgliedsländer, dass die Frachtkosten weiter gestiegen sind und die Abfertigung in den Häfen sehr lange dauert.


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