Metzger fordern geringere Energiesteuer

Die Metzgereien befürchten vier- bis sechsfach höhere Energiekosten.

Die enormen Preissteigerungen für viele Rohstoffe stellen die Kalkulation der Metzger auf den Kopf. Wie fleischwirtschaft.de berichtet lassen sich an der Theke die Aufschläge nicht einfach durchreichen, da die Verbraucher in Zeiten der rasanten Inflation mehr auf den Preis als auf den Geschmack achten.

Herbert Dohrmann, der Präsident vom Deutschen Fleischer-Verband (DFV), fordert deshalb von der Regierung eine gerechte Entlastung. „Die gewaltigen Energiekostensteigerungen schlagen nun in voller Wucht auch bei den Unternehmen des Fleischerhandwerks durch“, so Dohrmann. Die jetzt angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer auf den Gaspreis habe keinen positiven Effekt auf die Meisterbetriebe, weiß der Fleischer-Präsident, der in Bremen einen Familienbetrieb führt.

Aus Sicht des DFV sei es besser, die Energiesteuern insgesamt zu reduzieren, damit kleine und mittlere Unternehmen mit hohem Energieaufwand in einem gerechten Verhältnis von Entlastungen profitieren. Die Erleichterungen, die die Bundesregierung für Unternehmen auf Basis der „KUEBLL-Liste“ zur Verfügung stelle, lasse das Fleischerhandwerk außen vor. Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb „industrielle Schlachtbetriebe Zuschüsse bis zu 50 Mio. € erhalten können“, beklagt Dohrmann. Der DFV verlangt deshalb in einem Brandbrief an Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) das „inakzeptable Ungleichgewicht zwischen Industriegiganten und Handwerksbetrieben“ zu beenden.

„Uns liegen Angebote von Energieversorgern vor, in denen sich die Gas- und Strompreise zum Jahreswechsel auf das Vier-bis Sechsfache steigern“, berichtet DFV-Hauptgeschäftsführer Martin Fuchs im Gespräch mit der afz - allgemeine fleischer zeitung. Für einen durchschnittlichen fleischerhandwerklichen Betrieb bedeute das bei einem Umsatz von rund einer Mio. € einen Mehraufwand von allein 75.000 €. Das sei existenzbedrohend, so Fuchs. Vom Wirtschaftsminister erwarten die Metzger, dass die Politik die regionale Versorgung mit Lebensmitteln sicherstellt.