Nach den drastischen Einbrüchen in den letzten beiden Jahren deutet die jüngste Prognose der EU-Kommission (EU-KOM) für 2024 auf eine bescheidene Erholung im EU-Schweinefleischmarkt hin. Die erwartete Produktion liegt bei etwa 21,2 Mio. t, was immer noch deutlich unter dem Rekordniveau von 2021 mit 23,66 Mio. t ist.
Der Inlandsverbrauch innerhalb der EU wird voraussichtlich ebenfalls leicht auf rund 17,5 Mio. t ansteigen, verglichen mit 17,3 Mio. t im Vorjahr. Dies entspricht einem Pro-Kopf-Verbrauch von 30,6 kg. Zum Vergleich: Der Spitzenwert lag 2020 bei 4,94 Mio. t bzw. 34,5 kg pro Kopf. Interessant ist auch der Rückgang des Selbstversorgungsgrades der EU-27 von 126,1 % im Jahr 2020 auf voraussichtlich 119,5 % im Jahr 2024. Obwohl die Schweinefleischexporte für 2024 mit rund 3,5 Mio. t prognostiziert werden, bleiben sie weit hinter dem Rekordjahr 2020 mit 4,94 Mio. t zurück, als die China-Importe ihren Höhepunkt erreichten.
Die Exportdynamik hat sich durch den Brexit und den ASP-Ausbruch in Deutschland verändert. Trotz eines signifikanten Rückgangs bleibt China das Hauptziel der EU-Exporte, dicht gefolgt von Großbritannien mit wachsender Bedeutung. Die Hauptlieferanten für Großbritannien sind Dänemark (26 %), Deutschland (23 %), die Niederlande (10,5 %), Belgien (10,5 %) und Frankreich (7 %), gefolgt von Irland mit 5,4 %.
Auf globaler Ebene sind Japan und Südkorea als Importeure von Schweinefleisch besonders hervorzuheben, während der Rest sich auf eine Vielzahl kleinerer Importländer verteilt. Spanien dominiert als größter EU-Exporteur in Drittländer mit einem Marktanteil von über 31 %. Dänemark und die Niederlande folgen mit jeweils 17 % bzw. 16,5 %, während Deutschland auf 7,5 % zurückfällt.