Stabile Marktaussichten für 2024

Auf dem mitteldeutschen Schweinetag blickte Marktexperte Dr. Albert Hortmann-Scholten relativ optimistisch in die Zukunft.

Zumindest was die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen angeht, könnte das kommende Jahr 2024 stabile Bedingungen bringen. Das ist eine Kernbotschaft des Vortrags von Dr. Albert Hortmann-Scholten, Marktexperte der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, auf dem mit 250 Teilnehmern gut besuchten mitteldeutschen Schweinetag in Halle in Sachsen-Anhalt. Der Fachmann begründete seine Einschätzung damit, dass die Anzahl der Sauen in Europa weiter spürbar zurückgeht. Hier verwies er insbesondere auf die weiter grassierende PRRS-Variante Rosalia in Spanien sowie die Ausstiegsprogramme in den Niederlanden und in Belgien. Bei relativ niedrigen Fleischbeständen in den Tiefkühllagern sieht Hortmann-Scholten zudem Chancen für die Wiedereröffnung wichtiger Exportmärkte in Drittländern.

Dr. Karl-Heinz Tölle von der ISN-Interessengemeinschaft referierte über die Vielzahl an rechtlichen Verschärfungen, mit denen sich die Schweinehalter auseinandersetzen müssen. Tölle machte unter anderen am Beispiel des von Berlin geplanten Verbotes für das Schwänzekupieren deutlich, wie weit die deutschen Regelungen inzwischen über die EU-Vorgaben hinausgehen. Der ISN-Fachmann mahnte, dass damit unter Umständen noch mehr Betriebe in Deutschland ihre Türen schließen müssen und die Produktion in andere Länder mit fragwürdigem Tierschutzstandards abwandert.

Über die Möglichkeiten der Emissionsminderung referierte Dr. Veronika Ebertz von der Universität Bonn. Die Expertin stellte verschiedene technische Maßnahmen von der Ansäuerung und Kühlung der Gülle bis hin zur Verminderung der emittierenden Oberflächen in den Güllekanälen gegenüber. und zeigte erhebliche Minderungspotenziale auf. Sie machte jedoch deutlich, dass viele Minderungsmaßnahmen nur zum gewünschten Ziel führen, wenn die Tiere die Funktionsbereiche in der Bucht gut einhalten und die planbefestigten Flächen wirklich sauber bleiben.